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Verbesserte Autowaschanlagen: Caramba und die Hochschule Recklinghausen forschen an Wassereinsparung

14.07.2022 12:00 Uhr | Lesezeit: 7 min
Caramba forscht mit Hochschule an Wassereinsparung
Prof. Dr. Andreas Beyer (links) und Richard Löffler (rechts) von der Westfälischen Hochschule in Recklinghausen bereiten ein Forschungskonzept für eine verbesserte Wasseraufbereitung an Autowaschstraßen vor. 
© Foto: Westfälische Hochschule/BL

Der Chemiespezialist Caramba betreibt gemeinsam mit der Westfälischen Hochschule ein langfristiges Forschungsprojekt. Es wird nach neuen Wegen gesucht, um Wasser und Kosten an Autowaschanlagen einzusparen.

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Prof. Dr. Andreas Beyer von der Hochschulabteilung Recklinghausen und Dr. Holger Evers, Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Caramba forschen gemeinsam an einem neuen System, um mehr Wasser einzusparen. Durch die optimierte Wasseraufbereitung soll ein Autowaschgang in Zukunft nur noch zehn Liter Frischwasser statt 50 bis 200 Liter benötigen. Diese Menge sei unvermeidbar, da sie durch Verdunstung und Verschleppung verloren gehe. Bis dahin sei es aber noch ein mehrjähriger Weg, erklärt Beyer.

Nachhaltiger und profitaber werden

"Der Klimawandel ist für das Autowaschgewerbe eine große Herausforderung. Will man konkurrenzfähig bleiben, muss die Wäsche zukünftig mit weniger Wasser auskommen und weniger umweltbelastend sein. Der Branche drohen sonst bei kommenden Dürreperioden empfindliche Stillstandszeiten“, prognostiziert Evers.

Ein geringerer Wasserverbrauch hat nicht nur positive Einflüsse auf die Umwelt, sondern senkt auch die Betriebskosten. "Über eine sinnvolle Abwasserreinigung und Rückführung des Wassers in den Waschzyklus kann die Umwelt geschont, der Wasserverbrauch nachhaltig gesenkt und an den Abwassergebühren gespart werden“, fasst Evers die Vorteile zusammen.

"Wassersparen ist ab sofort Chefsache, denn es geht uns alle an. Zudem helfen solche Projekte langfristig Waschanlagenbetreibern dabei, auch neue, umweltbewusste Kunden zu gewinnen", erläutert Reiner Eckhardt, CEO der Caramba Chemie-Gruppe.

Das Problem heißt Sauerstoffmangel

Dreh- und Angelpunkt des Projekts ist der Brauchwasserkreislauf: Durch besseres Verständnis der biologischen Prozesse sollen in Zukunft beigefügte Waschchemie sowie Schmutzrückstände besser abgebaut werden können, ohne dass das Brauchwassersystem in eine Sauerstoffschuld gerät. „Vielfach mangelt es in den Kreisläufen allein schon an Sauerstoff. An den Autos kleben auch Insektenschmutz und Huminsäuren aus Dreckschlamm und Erde. Beim Waschen kommen organische Verbindungen aus den Waschmitteln hinzu. Hierfür böte sich eine effizient konzipierte biologische Abbaustufe an. Eine solche fehlt jedoch in den allermeisten Fällen", so Evers.

Beyer, der das Projekt auf wissenschaftlicher Ebene betreut, ergänzt: "Das Brauchwasser–System entspricht der ersten Stufe einer biologischen Kläranlage. Zu viele Anlagen haben in den hinteren Zonen Sauerstoffmangel und riechen deshalb muffig. Die Hersteller von Waschchemie bieten in der Regel beschleunigte Abbauraten als grüne Chemie an, das erhöht jedoch nochmal die Sauerstoffschuld. Bei vielen, falsch dimensionierten Anlagen wäre die „Bremse“ derzeit besser als das „Gaspedal“."

Forschung für eine nachhaltige Zukunft

Auch bei modernen Autowaschanlage gebe es noch Verbesserungspotenziale, ist sich das Forschungsteam sicher. Stichwort sei hier ein intelligentes Schlamm- und Volumenmanagement. "Hierbei geht es um Prozessoptimierung“, sagt Richard Löffler, Arbeitsgruppenleiter von Beyers Hochschulteam. „Uns ist es ein Anliegen, wissenschaftliche Neugier mit Wirtschaftlichkeit in Einklang zu bringen. Nur so kann Nachhaltigkeit funktionieren.“

Auch Evers geht davon aus, dass die Forschung der gesamten Branche zugutekommen wird: „Wir sind zuversichtlich, mit unseren Analysen einen nicht unwesentlichen Beitrag zu einer in Zukunft möglichst nachhaltigen und umweltschonenden Autowäsche leisten zu können. Davon profitieren alle: Anlagenhersteller, Aufbereiter, Chemiehersteller und nicht zuletzt unsere Kunden.“

Das Forschungsprojekt ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. In der ersten Phase werden diverse Anlagen und ihre Brauchwassersysteme analysiert. Darauf aufbauend will Caramba die Effizienz seiner Produkte weiterentwickeln. 

Anmerkung der Redaktion: Der Bericht vom 6. Mai 2022 wurde von der Redaktion aktualisiert.

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