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Vergleich: Erdgas ist nicht gleich Autogas

29.07.2014 08:58 Uhr
Erdgas-Antriebe sind mittlerweile auch in Serienfahrzeugen zur echten Alternative geworden. Sie rechnen sich in Deutschland im Pkw ab einer Jahresfahrleistung von 7.000 Kilometern. Auch weil Erdgas bis zu 50 Prozent günstiger ist als Benzin.
Erdgas-Systeme sind fast immer ab Werk ins Auto integriert.
© Foto: Bosch

Wie sich Erdgas/CNG und Autogas/LPG bei Betriebskosten, Tankstellennetz und Umrüstung unterscheiden.

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Welche Vorteile bieten Gasfahrzeuge?
Beide Antriebssysteme sind für Pkw günstiger und umweltfreundlicher als konventionelle Diesel oder Benziner. Sie verbrennen im Vergleich sauberer und reduzieren dadurch Emissionen wie Partikel oder Stickoxide.

Ebenso sind beide Kraftstoffe günstiger als Benzin oder Diesel. Bei Erdgas liegt der Kostenvorteil durch niedrige Herstellungskosten und Steuervorteile bei bis zu 50 Prozent. Allerdings sind gasbetriebene Fahrzeuge in der Anschaffung etwas teurer als Benzinfahrzeuge, da sie meist mit zwei Kraftstoffsystemen (Benzin und Gas) ausgestattet sind. Erdgasfahrzeuge gibt es bei immer mehr Herstellern ab Werk. Der Preisunterschied ist vergleichbar mit dem zwischen Diesel- und Benzinvariante. Erdgas-Antriebe im Pkw rechnen sich in Deutschland im Vergleich zum Benziner ab einer Jahresfahrleistung von 7.000 Kilometern.

Dabei lassen sich im Vergleich zum konventionellen Ottokraftstoff bei gleicher Leistung 25 Prozent CO2 einsparen. Dies liegt an der chemischen Zusammensetzung von Erdgas. Die CO2-Ersparnis von Autogas liegt einiges darunter. Dafür ist die nachträgliche Umrüstung auf LPG etwas günstiger als bei einem CNG-System ab Werk.

 „Potenzial zur CO2-Reduzierung bei niedrigen Zusatzkosten bieten Erdgas-Systeme bereits heute“, sagt Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung und zuständig für Forschung und Entwicklung der Robert Bosch GmbH. „Bosch-Komponenten sind hier technisch führend. Voraussetzung für eine weitere Marktdurchdringung von Erdgas-Fahrzeugen ist allerdings, dass die Infrastruktur deutlich ausgebaut wird.“

Autogas oder Erdgas – Welcher Kraftstoff ist günstiger?
Beide Gaskraftstoffe sind in Deutschland bis 2018 steuerbegünstigt. Auf der Preistafel der Tankstellen wirkt Autogas oft günstiger als Erdgas. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn das gasförmige CNG wird in Kilogramm abgegeben und das flüssige LPG in Litern. „Wer sich nur an den ausgehängten Tankstellenpreisen orientiert, vergleicht Äpfel mit Birnen“, sagt Heiko Kaiser, Experte für Gassysteme bei Bosch. Denn ein Kilogramm CNG hat den Energiegehalt von rund zwei Litern LPG. Umgerechnet bedeutet das: Eine Kilowattstunde Energie aus dem Kraftstoff CNG ist rund ein Drittel günstiger als bei LPG.

Umrüsten oder ab Werk kaufen?
Mittlerweile bieten einige Hersteller zwar ab Werk Autogas-Systeme an, dennoch sind LPG-Anlagen oft noch Nachrüstlösungen. Dabei wird in einer Werkstatt ein zweites Kraftstoffsystem in das Fahrzeug eingebaut. Diese Nachrüstsysteme bieten häufig keine mit den Originalherstellern vergleichbare Qualität und Komponentenhaltbarkeit, was zu zusätzlichen Werkstattaufenthalten und Kosten führt.

Anders bei Erdgas-Pkw: Diese Systeme sind fast immer ab Werk ins Auto integriert, etwa bei Volkswagen, Fiat oder Opel. Die damit ausgestatteten Fahrzeuge haben die gleiche Qualitätsanmutung und Dauerhaltbarkeit wie vergleichbare Benzinsysteme. Sie können bei Bedarf auch für den Fahrer unmerklich zwischen CNG und Benzin hin- und herschalten.

Wo kann man Autogas und CNG tanken?
Mittlerweile gibt es in Deutschland ein Netz mit rund 6.500 Autogas-Tankstellen und 1.000 Erdgas-Tankstellen. Zudem besitzen so gut wie alle CNG-Fahrzeuge ab Werk noch einen kleinen Benzintank als Reserve.

CNG oder LPG – Wo liegt der Unterschied?
Erdgas, auch Compressed Natural Gas (CNG) genannt, besteht aus CH4-Molekülen. Diese Verbindung von jeweils einem Kohlenstoff- mit vier Wasserstoffatomen ist besonders energiereich. Erdgas wird auch bei Heizungen und Gasherden verwendet.

Autogas/LPG ist ein Gemisch aus Propan (C3H8), Propen (C3H6), Butan (C4H10) und Buten (C4H8). Diese Mischung findet sich oft in Campingkochern wieder. Je nach Region hat Autogas eine andere Zusammensetzung. In Deutschland beispielsweise besteht LPG überwiegend aus Propan und Propen. In Frankreich dagegen besteht LPG überwiegend aus Butan und Buten. Je nach Mischung des Autogases variieren die Klopffestigkeit und der Kraftstoffverbrauch. Beispielsweise ist LPG aus Butan wesentlich energiereicher als LPG aus Propan. Im Winter müssen Fahrer von LPG-Fahrzeugen darauf achten, so genanntes Wintergas mit hohem Propan-Anteil zu tanken, da Butan bei Kälte deutlich schwerer verdampft. (red)

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