Nach Untersuchungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft stieg die Nachfrage nach Diesel in der ersten Hälte dieses Jahres um 1,6 Prozent auf 15,15 Millionen Tonnen. Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) beziffert den Gesamtabsatz von Biodiesel und HVO in der EU auf rund 2,5 Millionen Tonnen im Jahr 2022. Die durchschnittliche Beimischungsquote von Biodiesel/HVO lag zwischen Januar und Juni 2022 bei 7,5 Prozent. Die Verwendung von Bioethanol betrug 573.520 Tonnen und übertraf damit die Vorjahresmenge um knapp 12 Prozent. Der Verbrauch von Ottokraftstoff (E 5 / E 10) stieg im gleichen Zeitraum um gut sieben Prozent.
Der Verbrauch von Biodiesel ging im Juni 2022 gegenüber dem Vormonat um fünf Prozent auf 195.000 Tonnen zurück. Im Vergleich zum Vorjahresmonat bedeutet dies einen starken Rückgang von 8,7 Prozent. Der Verbrauch von Diesel erreichte im Juni 2022 2,7 Millionen Tonnen. Das waren 14 Prozent mehr als im Vormonat, aber dennoch sechs Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Dadurch sank die Beimischungsquote deutlich auf 6,7 Prozent und lag damit unter dem Halbjahresdurchschnitt und deutlich unter der Quote von acht Prozent im Juni 2021. Die Verwendung von Bioethanol war im Juni 2022 weiter rückläufig. Mit 90.910 Tonnen lag der Verbrauch um 3,4 Prozent unter dem des Vormonats. Die Verwendung von Bioethanol in Gemischen ging um 5,6 Prozent zurück, lag aber immer noch 2,8 Prozent über dem Niveau vom Juni 2021.
Verbot von Palmöl als Biokraftstoff
Für das vierte Quartal erwartet der Verband UFOP eine steigende Nachfrage nach Biodiesel/HVO auf Rapsölbasis, was sich stabilisierend auf die Preise auswirken würde. In Deutschland werden ab Anfang 2023 palmölbasierte Biokraftstoffe (Biodiesel/HVO) nicht mehr auf die THG-Quotenverpflichtung angerechnet. Auch andere Mitgliedsstaaten wie Frankreich, Schweden, Portugal, Belgien und die Niederlande haben Palmöl von der Anrechnung auf die Quotenverpflichtung ausgeschlossen. Diese Nachfragelücke wird unter anderem mit Rapsöl geschlossen werden müssen.