Das Programm umfasst drei zentrale Punkte:
- Neue Regeln für Vergabeverfahren
Die Vergabe- und Ausschreibungspraxis für öffentlichen Standorte muss sich ändern. Statt langwieriger und oftmals rechtsunsicherer, stadtgebietsweiter Ausschreibungen fordert JOLT die wiederkehrende Vergabe von kleineren Standort-Kontingenten im öffentlichen Raum. Diese Praxis wird beispielsweise bereits für Wind- und Solarkraftwerke angewendet. Ein solches Vorgehen fördert schnelle privatwirtschaftliche Lösungen; die bisher häufig vorherrschende Monopolstellung von Stadtwerken und Kommunalunternehmen würde damit durchbrochen.
- Verpflichtende Drei-Monatsfrist für Netzanschlüsse
Fertige Schnelllade-Stationen können oft nicht in Betrieb gehen, weil die Zeiträume, bis Netzanschlüsse genehmigt werden, viel zu lang sind. "Auf Netzanschlüsse warten wir manchmal bis zu zwölf Monate, das kann nicht das vielzitierte Deutschlandtempo sein", sagt Maurice Neligan, CEO von JOLT. JOLT fordert daher Kommunen auf, bei ihren lokalen Netzbetreibern, zumeist den eigenen Stadtwerken, mehr Druck zu machen. Jede Anfrage für einen Stromanschluss zur Ladeinfrastruktur sollte innerhalb von höchstens drei Monaten nach Antragstellung abgeschlossen sein.
- Engere Kooperation von Kommunen, Stadtwerken und Ladenetzbetreibern
Kommunen sollten Round Tables mit den Stadtwerken und weiteren Kommunalunternehmen sowie Ladenetzbetreibern (CPOs) initiieren. In diesem Rahmen könnte auch das vorherrschende Informationsdefizit, ein weiteres Hemmnis beim Ausbau des Schnellladenetzes, beseitigt werden. Denn die gewaltigen Unterschiede der Ladegeschwindigkeiten zwischen Wechselstrom-, Gleichstrom- und Schnellladen (AC, DC und HPC-Laden) sind oft weder bei politischen Entscheidungsträgern noch in der Bevölkerung bekannt.