Die Revis Bioenergy betreibt derzeit im Kreis Cloppenburg eines der weltweit größten Werke für die Herstellung von Bio-LNG und Bio-CNG. Gemeinsam mit dem Mittelständler Westfalen hatte Revis Markus Pieper eingeladen, um sich unter anderem über gesetzliche Standards in punkto nahhaltige Mobilität mit klimaneutralen Kraftstoffen zu unterhalten. Pieper ist Berichterstatter für die Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED) des EU-Parlaments und gestaltet federführend die Energiewende auf europäischer Ebene mit.
Bei dem Treffen waren sich die Unternehmensvertreter mit Pieper einig, dass mit Blick auf die Mobilität der Zukunft eine Technologieoffenheit für die verschiedensten Antriebsarten alternativlos ist. Simon Detscher, Geschäftsführer der Revis Bioenergy, machte deutlich, dass zwischenzeitlich die Voraussetzungen für die industrielle und wirtschaftliche Produktion von nachhaltigen Kraftstoffen aus Reststoffen gegeben und bereits heute im Verkehrssektor erhebliche CO2-Einsparungen möglich sind. Reststoffe, aus denen diese Kraftstoffe hergestellt werden, seien heute europaweit verfügbar. Detscher: "Bio-CNG und Bio-LNG sind mittlerweile etablierte Lösungen. Immer mehr Unternehmen treffen bewusst die Entscheidung, in diese nachhaltigen Kraftstoffe zu investieren und ihren Fuhrpark entsprechend umzurüsten."
"Zuverlässig, wirtschaftlich und vor allem nachhaltig"
Untermauert wurden die Aussagen des Revis-Chefs durch Felix Zwingmann, Leiter Supply Chain Management Tankstellen bei Westfalen. "Immer mehr Speditionsunternehmen entscheiden sich bewusst dafür, ihre Flotten auf Bio-CNG-Lkw und Bio-LNG-Lkw umzustellen, da diese Antriebsarten zuverlässig, wirtschaftlich und vor allem nachhaltig sind“, so Zwingmann. Der Einsatz dieser Alternativen führe zu sofortigen CO2-Einsparungen und biete für die Unternehmen einen wirtschaftlichen Vorteil.
Bei aller Zuversicht nahm Pieper auch konstruktive Anregungen seitens der Unternehmen entgegen. Julian Janocha, Leiter Gasmobilität bei Westfalen: "Innovative Partner wie Revis, die bereit sind, in Projekte zur industriellen Herstellung der Kraftstoffe zu investieren, sind die Basis für die klimafreundliche Mobilität. Allerdings: Aktuell fehlt der Revis und uns ein langfristiger Handlungsrahmen, der für strategische Weiterentwicklungen und Partnerschaften unerlässlich ist."
Investitionssicherheit
Die Firmenvertreter zeigten auf, dass es notwendig ist, die derzeitigen nationalen Normen zu verbindlichen Vorgaben auf europäischer Ebene bis weit in das nächste Jahrzehnt zu machen. Tim van Bevern, Projektentwickler der Revis Bioenergy: "Nur eine internationale Standardisierung von Zertifizierungsanforderungen für erneuerbare Energien stellt die Einhaltung strengster
Nachhaltigkeitskriterien sicher und schafft weltweit gleiche Wettbewerbsbedingungen." Entsprechende Regelungen würden für Planungssicherheit über das Jahr 2030 hinaus sorgen und damit für Produzenten und Abnehmer eine erforderliche Investitionssicherheit liefern.
Europa-Abgeordneter Pieper sicherte den Unternehmen zu, die Forderung nach eindeutigen Regularien aufzugreifen. Es sei wichtig, dass die Firmen den kontinuierlichen Dialog mit der Politik suchen. "Gerade bei Fragen der umweltfreundlichen Mobilität als einem der zentralen Themen der Energie- und Klimawende ist der Austausch von Erfahrungen wichtig", so Pieper, der die Region seit 2004 in Brüssel vertritt.