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Europäisches Bezahlverfahren: EPI und Wero als Gegenstück zu PayPal und Co.

04.09.2024 07:22 Uhr | Lesezeit: 4 min
Wero hat sie das Ziel, ein einheitliches und kostengünstiges Zahlungssystem zu schaffen, das speziell auf die Bedürfnisse europäischer Verbraucher und Händler zugeschnitten ist
Datenschutz und -sicherheit stehen ganz oben in der Prioritätenliste von EPI und Wero.
© Foto: Daniel Kalker/picture alliance

Die European Payments Initiative (EPI) startet mit Wero ein neues europäisches Bezahlverfahren. Für Tankstellenbetreiber in ganz Europa könnte Wero eine interessante Alternative zu den bisher etablierten Zahlungssystemen darstellen.

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Die EPI (European Payments Initiative) wird von 16 führenden europäischen Banken getragen. Mit Wero hat sie das Ziel, ein einheitliches und kostengünstiges Zahlungssystem zu schaffen, das speziell auf die Bedürfnisse europäischer Verbraucher und Händler zugeschnitten ist. Im Folgenden soll erläutert werden, wie Wero Tankstellen helfen kann und welche Vorteile diese neue Lösung gegenüber den bisherigen Verfahren bietet.

Das Logo von PayPal
PayPal denkt laut darüber nach, mit den durch Transaktionen gesammelten Daten in das Werbegeschäft einzusteigen.
© Foto: PayPal

Gegenstück zu PayPal und Co.

Die EPI wurde ins Leben gerufen, um Europas Zahlungsverkehr unabhängiger von den großen internationalen Anbietern wie Visa, Mastercard und PayPal zu machen. Die Dominanz der US-amerikanischen Unternehmen hat die europäische Zahlungsverkehrsbranche vor große Herausforderungen gestellt, insbesondere was die Kosten der Transaktionen und die Kontrolle über die Daten betrifft.

Die genannten US-amerikanischen Anbieter sind zunehmend daran interessiert, ihre Einnahmen durch den Verkauf von Transaktionsdaten zu steigern. PayPal denkt inzwischen sogar laut darüber nach, mit den durch Transaktionen gesammelten Daten in das Werbegeschäft einzusteigen. Dies könnte für viele Unternehmen und Verbraucher problematisch sein, da die Nutzung dieser Daten zu einem gläsernen Verbraucher und noch mehr Werbung führt. Auch die etablierten Karten-Schemes wie Visa und Mastercard sind dafür bekannt, große Mengen an Transaktionsdaten zu sammeln und zu analysieren, was häufig Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes aufwirft.

Die EPI verfolgt hingegen einen anderen Ansatz. Diese datenintensiven Ansätze stehen nämlich im Gegensatz zu den Prinzipien, die die EPI verfolgt. Als ein Projekt, das von Banken in ganz Europa unterstützt wird, ist EPI bestrebt, eine datensparsame und transparente Alternative zu bieten. Die Shareholder von EPI sind hauptsächlich Banken, die traditionell eine hohe Verantwortung im Umgang mit Kundendaten tragen und ein starkes Interesse daran haben, das Vertrauen ihrer Kunden zu bewahren.

Vorteile für Tankstellen

Die Bezahllösung Wero wurde von EPI entwickelt, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Sie ermöglicht es Verbrauchern, Zahlungen direkt von ihrem Bankkonto aus zu tätigen, ohne dass sie auf Drittanbieter angewiesen sind. Dabei sollen Verbraucher zwei Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um mit Wero zu bezahlen: direkt aus der Banking-App ihrer Bank oder mit der dedizierten Wero-App. Wero ist ein vollumfängliches Bezahlverfahren und soll perspektivisch alle Funktionen rund um den Zahlungsverkehr bieten. Gestartet im Juli 2024 will Wero eine
schnelle, sichere und einfache Möglichkeit bieten, Geld zu senden und zu empfangen. Perspektivisch soll Wero dann sowohl im stationären Handel als auch online als Bezahlmöglichkeit zur Verfügung stehen. Durch den datensparsamen Ansatz von EPI wird der Datenschutz der Nutzer stärker berücksichtigt, was ein klarer Vorteil gegenüber den datenhungrigen Alternativen ist.

Tankstellenbetreiber können erheblich von der Einführung von Wero profitieren. Einer der größten Vorteile liegt in der Kosteneffizienz. Weil Wero Zahlungen direkt von Bank zu Bank ermöglicht, entfallen die oft hohen Transaktionsgebühren, die bei der Nutzung von Kreditkarten oder anderen internationalen Zahlungssystemen anfallen. Das führt zu günstigeren Transaktionsgebühren, was besonders für Tankstellen relevant ist, da die Margen im Kraftstoffgeschäft oft sehr gering sind und jede Kosteneinsparung direkt auf den Gewinn durchschlagen
kann.

Internationale Kartenzahlungen, die häufig an Tankstellen getätigt werden, sind besonders kostspielig. Die Gebührenstruktur dieser Zahlungen ist oft komplex und beinhaltet nicht nur die Gebühren für die Abwicklung, sondern auch zusätzliche Kosten für Währungsumrechnungen und grenzüberschreitende Transaktionen. Mit Wero könnten diese Kosten erheblich reduziert werden, da das System darauf ausgelegt ist, günstige und transparente Gebühren zu bieten, die insbesondere für Tankstellenbetreiber attraktiv sind.

Darüber hinaus bietet Wero eine Omnichannel-Zahlungslösung, die nahtlos über alle Kanäle hinweg funktioniert. Für Tankstellen bedeutet das, dass Kunden sowohl im Laden als auch direkt an der Zapfsäule (Pay@Pump) bezahlen können.

Mehr zum Thema Pay@pump:

Europäische Souveränität

Ein weiteres Argument für die Nutzung von Wero an Tankstellen ist die europäische Dimension des Projekts. Tanken ist ein länderübergreifendes Thema, insbesondere für Touristen und Geschäftsreisende, die oft zwischen verschiedenen europäischen Ländern unterwegs sind. Mit Wero wäre es möglich, dass Kunden problemlos in ganz Europa tanken und bezahlen, ohne sich Gedanken über Währungsumrechnungen oder zusätzliche Gebühren machen zu müssen. Das stärkt nicht nur die europäische Souveränität im Zahlungsverkehr, sondern bietet auch den Tankstellen einen klaren Wettbewerbsvorteil.

Mehr über das Tanken in Europa:

Mehr Kundenbindung, weniger Betriebskosten

Ein weiterer Vorteil ist die Integration von Loyalty-Programmen. Viele Tankstellen bieten heute Treueprogramme an, bei denen Kunden für ihre Einkäufe Punkte sammeln können. Diese Programme sind jedoch oft kompliziert und erfordern je nach Anbieter zusätzliche Karten oder Apps. Mit Wero könnte dieses System erheblich vereinfacht werden, indem die Treuepunkte direkt in der App verwaltet und eingelöst werden können. Dies steigert nicht nur die Kundenbindung, sondern reduziert auch den Verwaltungsaufwand für die Tankstellen.

Wero ist darauf ausgelegt, sich mit den Bedürfnissen des Marktes weiterzuentwickeln. Während der Fokus derzeit auf der Einführung in Deutschland, Belgien und Frankreich liegt, ist geplant, die App in naher Zukunft auch in anderen europäischen Ländern einzuführen. Ab 2025 sollen auch Zahlungen in Online-Shops und später auch im Einzelhandel über Wero möglich sein. Für Tankstellen würde dies bedeuten, dass sie eine Zahlungslösung einsetzen können, die nicht nur heute, sondern auch in Zukunft wettbewerbsfähig ist.

Die langfristige Vision der EPI ist ein umfassendes Omnichannel-Payment-Scheme, das auf allen Kanälen gleichermaßen gut und einfach funktioniert. Mit anderen Worten: Wero soll nicht nur eine Bezahl-App für den Moment sein, sondern vielmehr eine Plattform, die mit den Anforderungen und Bedürfnissen des europäischen Marktes wachsen und sich weiterentwickeln wird. Wenn alles so klappt, wie sich die EPI das vorstellt, wäre Wero eine zukunftssichere Wahl für Tankstellenunternehmer, die nach einer zuverlässigen und flexiblen Zahlungslösung suchen.


Zusammenfassung

Die European Payments Initiative und ihre Wero-App bieten eine vielversprechende Alternative zu den bestehenden Zahlungssystemen, insbesondere für Tankstellenbetreiber. Durch die Kombination von Kosteneffizienz, europäischer Unabhängigkeit, Omnichannel-Funktionalität und der Möglichkeit, Loyalty-Programme zu integrieren, kann Wero zu einem wichtigen Werkzeug für Tankstellen in ganz Europa werden.



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