Fachkräftemangel einerseits, zu geringe Qualifikationen und Sprachkenntnisse vieler Einwanderer andererseits - eine schnelle Lösung scheint nicht in Sicht. Die Topmotive Gruppe, die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) und der Landesverband des Kfz-Gewerbes Schleswig-Holstein haben eine Lösungsansatz erarbeitet.
Topmotive, Europas führendes Unternehmen im Bereich Katalog- und Informationssysteme sowie für passgenaue Services im Automotive Market, bietet mit dem "kfz-translator" ein ausführlichen Lexikon mit etwa 400.000 Fachbegriffen in 27 Sprachen rund ums Fahrzeug an. Basis sind Katalog- und Warenwirtschaftssysteme für Teilehersteller, Teilehändler und Werkstätten.
"Da kommt beispielsweise ein junger Mann mit einem großen Talent fürs Schrauben in einen Betrieb und kann seine Ausbildung nicht erfolgreich abschließen – nicht, weil er das technisch nicht auf die Reihe bekommt, sondern weil ihm die deutschen Fachbegriffe rund ums Auto fehlen. Aus diesem Grund haben wir das Übersetzungstool "kfz-translator" entwickelt. Das kann der Azubi im täglichen Berufsleben nutzen. Wenn er beispielsweise in der Werkstatt ein Teil nicht auf Deutsch benennen kann, dann gibt er den Begriff in seiner Muttersprache ein, um an die deutsche Übersetzung zu kommen. Oder aber er ist mit einem deutschen Begriff konfrontiert, weiß aber nicht, was das Wort bedeuten soll. Gibt er das Wort ein, bekommt er die Übersetzung in seiner Muttersprache", erklärt Anja Pleus, Inhaberin und Geschäftsführerin der Topmotive Gruppe, die Funktionsweise des "kfz-translators".
Technische Verständnisschwierigkeiten lassen sich reduzieren
Martin Seydell, stellvertretender Geschäftsführer des Kfz-Landesverbandes des Kfz-Gewerbes Schleswig-Holstein, begrüßt die Entwicklung eines solchen Übersetzungstools. "Ich bin sehr froh, dass technische Verständnisschwierigkeiten durch die Initiative von Topmotive reduziert werden können. Bestandteil dieser technischen Anwendung sind neben den reinen Fachbegriffen auch Zeichnungen, z. B. von Bauteilen, die von der DAT beigesteuert wurden. Beide haben sich mit ihrer Expertise bei "kfz-translator" als wertvolle Partner des Landesverbandes und damit auch seiner Mitglieder erwiesen."
"Das Übersetzungstool passt sehr gut zu den Angeboten, die der Landesverband den Mitgliedsbetrieben macht, um sie im Bereich Integration von ausländischen Mitarbeitern zu unterstützen", weiß Björn Bigga, Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses im Landesverband. "Dazu gehören Schulungen, wie z. B. Azubi-Seminare, bei denen auch regelmäßig junge Leute mit ausländischen Wurzeln in der Kommunikation mit ihren Ausbildenden unterrichtet werden. Für die Ausbildungsverantwortlichen selbst gibt es ebenfalls Schulungen, in denen die Herausforderungen im Umgang mit einer Generation von Berufsanfängern angesprochen werden, die zu einem bedeutenden Anteil Defizite in der deutschen Sprache haben."