Im August veröffentlichte das Deutsches Krebsforschungszentrum eine Erhebung zum Umgang deutscher Rap-Musiker mit E-Zigaretten und Shisha-Tabak in den sozialen Medien. Ergebnis: Trotz Werbeverbot werden praktisch ungestört Tabak- und Nikotinprodukte präsentiert. "Dies stellt nicht nur einen Verstoß gegen geltendes Recht dar, sondern widerspricht auch deutlich den Werberichtlinien, die sich die jeweiligen Plattformen selbst auferlegt haben", verdeutlicht Reemtsma.
Reemtsma hat sich die Richtlinien von neun Social-Media- bzw. Streaming-Plattformbetreibern, die in Deutschland relevant sind, genauer angeschaut und deren Kernaussagen zum Umgang mit Tabak- und Nikotinprodukten auf den Plattformen zusammengestellt (hier klicken). Es zeigt sich: Ähnlich wie im stationären sowie Onlinehandel liegt das Problem illegaler Influencer-Werbung für Tabak-/Nikotinprodukte keineswegs in fehlenden Regelungen, sondern in deren mangelhafter Kontrolle und Durchsetzung. Angesichts des teils sehr hohen Anteils jugendlicher Nutzer stellt dies laut Reemtsma "ein massives Risiko für den Jugendschutz dar".
Der Hersteller von Tabakprodukten appelliert an die Ordnungsbehörden von Bund, Ländern und Kommunen sowie an die Betreiber von Social-Media- und Streaming-Plattformen: "Bestehende Standards, Regeln und Gesetze müssen im On- und Offlinehandel sowie in sozialen Netzwerken endlich umfassend durchgesetzt und Verstöße rigoros sanktioniert werden!"
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