Anlässlich der Branchenmesse Intertabac und Intersupply betont der Bundesverband der Zigarrenindustrie (BdZ) erneut seine Forderungen bezüglich einer künftigen Tabakregulierung.
Grundsätzlich stellt der Verband fest, dass der Tabakmarkt in Deutschland, aber auch in der EU zumindest in den traditionellen Bereichen ausreguliert ist. Auch das Scheitern einer Bürgerinitiative für ein rauchfreies Europa habe eindeutig gezeigt, dass es keine gesellschaftliche Unterstützung für weitere strengere Regularien gibt, hier hatten sich zum Beispiel in Deutschland in einem Zeitraum von zwölf Monaten nur 1.002 Personen für strengere Regeln ausgesprochen.
Bezogen auf das Segment Zigarren & Zigarillos kann der Bundesverband der Zigarrenindustrie eindeutig entsprechend offiziellen Statistiken feststellen, dass es sich bei diesem Produkt um ein reines Genuss- und Kulturgut handelt, welches meist nur gelegentlich von Personen gehobenen Alters geraucht wird. Es ist kein Einstiegsprodukt und ein Jugendschutzproblematik liegt nicht vor. Dies wurde sowohl von der EU-Kommission im Eurobarometer wie auch vom Statistischen Bundesamt im Microzensus veröffentlicht.
Verbunden mit der Tatsache, dass Zigarren & Zigarillos von mittelständischen, meist familiengeführten Unternehmen in Deutschland, Europa und Drittstaaten in aufwendigen und arbeitsintensiven Verfahren hergestellt werden und diese Produkte einen essenziellen Wirtschaftsfaktor darstellen, fordert der Zigarrenverband ein Umdenken in der Tabakregulierung.
Als wesentlichen Faktor eine Tabakregulierung sollte die Rückbesinnung auf den Genuss und der Schutz des Mittelstandes wieder eine Rolle spielen. Somit sind Ausnahmen für Zigarren & Zigarillos in zukünftigen Gesetzesvorhaben in Deutschland und der EU eine berechtigte Forderung.
Ein klassisches Beispiel für eine undifferenzierte Regulierung in der Vergangenheit sei die Einführung eines Rückverfolgungssystem zur Überwachung der Lieferkette von Zigarren und Zigarillos zum 20. Mai dieses Jahres. Obwohl für diese Produktkategorien kein Schmuggel nachweisbar ist, mussten die mittelständischen Hersteller die kostenintensiven Vorgaben analog zur restlichen Branche umsetzen. "Die Maßnahme ist nicht zu rechtfertigen und damit für den Mittelstand ein ordnungspolitischer Sündenfall", erklärte Bodo Mehrlein, Geschäftsführer des Bundesverbands der Zigarrenindustrie (BdZ): "Der Zigarrenmarkt bedarf keiner weiteren Regulierung. Undifferenzierte Verbote würden zu einer Vernichtung eines Genuss- und Kulturgutes führen, dies wäre genauso, als würde man im Rahmen der Alkoholregulierung hochwertige Spirituosen oder exquisite Weine verbieten."