Angesichts hoher Benzinpreise infolge des Ukraine-Kriegs will die US-Regierung aus ihrer strategischen Reserve massive Mengen Rohöl verkaufen, um den Marktpreis zu drücken. Die Regierung werde für die nächsten sechs Monate jeden Tag durchschnittlich eine Million Barrel Rohöl freigeben, erklärte das Weiße Haus am Donnerstag (31.3.). Das entspräche einer Menge von rund 180 Millionen Barrel (je 159 Liter), was umgerechnet rund 29 Milliarden Liter wären. Es sei die "größte Freigabe der Ölreserven in der Geschichte", hieß es. Gleichzeitig kündigte die US-Regierung neue Maßnahmen an, um die heimische Ölproduktion anzukurbeln.
Die Ölpreise fielen schon nach der angekündigten Freigabe stark. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 108,21 US-Dollar. Das waren 5,24 Dollar weniger als am Vortag.
Für den Anstieg der Benzinpreise macht das Weiße Haus nun direkt den russischen Präsidenten Wladimir Putin verantwortlich. "Die Amerikaner sehen an der Tankstelle wegen Putins Preiserhöhung steigende Preise", erklärte das Weiße Haus. Seit Beginn des Jahres sei der Preis pro Gallone (knapp 3,8 Liter) um rund einen US-Dollar auf derzeit durchschnittlich 4,20 Dollar gestiegen (3,80 Euro). Biden sei entschlossen, "alles in seiner Macht stehende zu tun, um Amerikas Familien zu helfen, die nun mehr zahlen müssen", hieß es weiter.
Bei der strategischen Erdölreserve handelt es sich um einen Notvorrat, der den Zugang zu Erdöl im Falle von Naturkatastrophen oder bei Krisen der nationalen Sicherheit gewähren soll. Die Reserve wird vom Energieministerium verwaltet und kann maximal bis zu 727 Millionen Barrel fassen. Anfang März hatte bereits Deutschland einen Teil der eigenen Ölreserven freigegeben (Sprit+ berichtete).
29 Milliarden Liter: USA geben Ölreserven frei
Präsident Biden will rund 180 Millionen Barrel Rohöl freigeben. Damit soll dem Preisanstieg infolge des Kriegs in der Ukraine begegnet werden. Für den Anstieg der Benzinpreise macht das Weiße Haus direkt den russischen Präsidenten Wladimir Putin verantwortlich.