Der Mobilitätsindex misst Nachhaltigkeit anhand der Dimensionen Verkehrssicherheit, Umwelt und Klima, Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit sowie Bezahlbarkeit. Als Ausgangswert wurde ein Index von 100 für das Jahr 2015 festgelegt. Die Ergebnisse zeigen nun: Der Verkehr in Deutschland ist in den vergangenen Jahren nicht nachhaltiger geworden. Deutlich wird das beim Vergleich des Indexwertes 2015 mit 2019: In beiden Jahren liegt er bei 100 – das zeigt Stagnation. Zwischen 2015 bis 2017 hat sich der Gesamtindex sogar negativ entwickelt, sank also unter 100. Seit 2017 wurde die Mobilität wieder etwas nachhaltiger. Die Entwicklung der letzten beiden Jahre reichte aber nur aus, wieder das Niveau des Jahres 2015 zu erreichen.
Die Entwicklungen in den fünf Bewertungsdimensionen gehen in ganz unterschiedliche Richtungen. Sie reichen von erheblichen Rückschritten bei der Zuverlässigkeit (Index 83) über Stagnation bei der Verkehrssicherheit (Index 101) bis zu spürbarer Verbesserung bei der Bezahlbarkeit (Index 104) und im Bereich Klima und Umwelt (Index 105). Vor allem Luftschadstoffe und Lärmbelastungen konnten reduziert werden. Die Treibhausgas-Emissionen nahmen jedoch nicht ab.
Hauptursache für fehlende Fortschritte im Zeitverlauf seit 2015 ist eine deutliche Verschlechterung des Faktors Zuverlässigkeit. Straßenstaus sowie Verspätungen und Ausfälle auf der Schiene führen dazu, dass der Teilindex auf 83 abfällt.
Da sich die Entwicklung regional teilweise erheblich unterscheidet, wurden zusätzlich Indizes für die 16 Bundesländer gebildet und in Steckbriefen dargestellt. Die Ergebnisse für einzelne Bundesländer sind im Mobilitätsindex einsehbar.
ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand: „Mit nachhaltiger Mobilität lassen sich die Lebensqualität der Menschen und die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen verbessern. Der neue ADAC Mobilitätsindex zeigt, dass sich das Verkehrssystem viel zu langsam in Richtung Nachhaltigkeit verändert. Die Anstrengungen müssen deshalb ebenso erhöht werden wie das Tempo." (red/sh)