Das Netz der Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland wächst. In Ulm und in Offenbach sind jüngst zwei weitere Stationen in Betrieb gegangen. Hinter dem Ulmer Projekt am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) stehen mit Daimler, Linde, Total und Shell große Industriepartner, die sich zur Initiative "Clean-Energy-Partnership" zusammengeschlossen haben. Für sie ist die neue Tankstelle ein weiterer Baustein, um Brennstoffzellen-Fahrzeugen zum Durchbruch zu verhelfen. Der Hochlauf der Infrastruktur habe nun "richtig begonnen", sagte Klaus Bonhoff, Geschäftsführer der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW), anlässlich der Eröffnung.
Derzeit besteht das Wasserstoff-Tankstellennetz in Deutschland aus rund 20 Stationen. Die Bundesregierung plant und subventioniert den Bau von weiteren 50 Tankstellen bis Ende 2016. Der Autobauer Daimler sieht in der Technologie einen Zukunftsmarkt. Nach Jahren der Entwicklungsprojekte und Vorserienfahrzeuge bringen die Schwaben 2017 das SUV Mercedes-Benz GLC als Plug-In-F-Cell auf den Markt (wir berichteten). Das werde dem Antrieb "einen richtigen Schub" geben, erklärte Christian Mohrdieck, Leiter der Fuel Cell-Sparte.
Einen Schritt weiter ist Hyundai: Die Koreaner bieten bereits den ix35 mit Brennstoffzelle an. In Deutschland wurden 2015 mehr als 100 dieser Fahrzeuge verkauft. Zum Tanken können die Besitzer jetzt auch die neue Wasserstoff-Tankstelle am Firmensitz von Hyundai Motor Deutschland (HMD) in Offenbach ansteuern.
Der Importeur nutzt die eigene Station aber nicht nur als Werbeschaufenster für den ix35 Fuel Cell. Sie ist für jeden Fahrer eines Brennstoffzellenautos zugänglich. Ihre Tageskapazität beträgt 200 Kilogramm Wasserstoff. Das reiche aus, um täglich über 30 Fahrzeuge aufzutanken, sagte HMD-Geschäftsführer Markus Schrick. "Damit leisten wir einen entscheidenden Beitrag zum Ausbau von umweltfreundlicher Technologie und nachhaltiger Mobilität." (rp)