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Automechanika 2018: Neue Heimat für die Waschbranche

30.08.2018 14:00 Uhr
Automechanika 2018: Neue Heimat für die Waschbranche
Die Waschbranche präsentiert auf der Automechanika 2018 ihre Neuheiten - inklusive Vorführung.
© Foto: Messe Frankfurt GmbH

Auf dem ehemaligen Freigelände, der früheren Heimat der Car Wash City, steht heute die modernste Halle der Messe Frankfurt. Die Waschbranche ist dort wieder unter einem Dach vereint.

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So mancher denkt wehmütig zurück an die Zeiten der Car Wash City auf dem Freigelände F11, als die Waschbranche sich auf riesigen Ständen präsentierte, die Waschanlagen noch richtig mit Wasser und Chemieeinsatz zu Vorführzwecken wuschen und der Duft von Autoshampoo in der Luft lag. Die Zwischenlösung der letzten beiden Messen mit Platzierung der Aussteller am „Straßenrand“ oder in Messezelten war ­hingegen unbefriedigend. Die rotierenden Waschwalzen liefen trocken und dienten vor allem im Zelt eher der Frischluftzufuhr.

Jetzt haben die Aussteller wieder ein Dach über dem Kopf und dürfen sich in der neuen Halle 12 präsentieren. Eine trockene Veranstaltung wird es trotzdem nicht. Zum einen, weil die Waschanlagen in der Halle, wie einst im Freien, richtig mit Wasser waschen dürfen, zum anderen, weil die Aussteller ihre neueste Technik präsentieren.

So wie Otto Christ (Halle 12, Stand A91). Das Familienunternehmen aus Memmingen ist seit der ersten Automechanika 1971 dabei und stellt zum 25. Messejubiläum unter dem Motto „More than Car Wash“ neue Produkte rund um die Autowäsche vor. Mit der Aquatus ­Prime zeigt Christ das Topmodell unter den Portalanlagen, das wahlweise mit Bürsten, „Touchless“ nur mit Hochdruck oder einer Kombination aus beiden Varianten wäscht. Dank Scan-X-Technologie für exakte Konturerfassung sind präzise Waschabläufe möglich, die nicht nur komplizierte Fahrzeugformen besser reinigen und trocknen, sondern auch Fahrzeuge mit Dachaufbauten, wie Dachboxen, waschen können.

Daneben finden Besucher mit der Vario Speed, der Genius Vitesse oder der Sirius weitere Portale in Aktion. Im SB-Bereich soll das „Wash Vegas“-Konzept für Aufsehen sorgen. Mit Licht- und Sprachsteuerung soll das SB-Waschen künftig noch einfacher und unterhaltsamer werden. Die neueste Waschstraßentechnik, das neue Micro-X-Mikrofasermaterial und die Car-Care-Pflegeprodukte dürfen ebenfalls nicht fehlen.

Auf besonderes Interesse dürften auch die digitalen Bezahlsysteme, wie der Kassenautomat Vendor für bargeldlose Zahlung oder die Car-Wash-App, stoßen. Mit der neuen Wash-App kann der Kunde künftig den kompletten Waschmaschinenpark bargeldlos bedienen und vom Handy aus starten.

Avantgardistische Premiere

Der spanische Hersteller Istobal (Halle 12, Stand A41) feiert auf der Automechanika die Premiere der Waschstraße T´Wash30, die neben dem avantgardistischen Design mit der Spitzentechnologie aus der Portalanlage M´Nex32 überzeugen soll. Auf einer Länge von 12,5 bis 32 Meter und ausgerüstet mit einem Drei-Bürsten-Modul sollen 60 Fahrzeuge, mit dem Fünf-Bürsten-Modul sogar 80 Fahrzeuge pro Stunde gewaschen werden können. Die Waschstraße kann mit unterschiedlichen Modulen für Vorwäsche, Wäsche und Trocknung ausgerüstet werden und verfügt über eine komplette Hochdruckeinrichtung, spezielle Radwaschbürsten, Unterbodenwäsche, eine Klarspülung mit Regeneffekt und die Möglichkeit, einen Schaumbogen (Infi­nite Mousse) einzurichten.

Außerdem kündigt Istobal ein „bahnbrechendes System zur Nutzfahrzeugwäsche“ an, mit dem das Unternehmen eine komplett neue Geschäftslinie startet, ohne Details zu nennen. Man darf gespannt sein. Darüber hinaus zählen ein neuer Staubsauger, die SB-Lösung n´joyavant und das Portal M´Nex32 mit einigen Neuerungen zu den Exponaten.

Reinigungsspezialist Kärcher (Halle 12, Stand B11) stellt in Frankfurt diverse Reinigungs- und Pflegelösungen für die automobile Zielgruppe vor. So etwa die neue Premium-Portalwaschanlage Klean!Star iQ, die neben völlig neuem Design eine Vielzahl von Lösungen aufweist. Eine neuartige Seitenbürste passt sich automatisch der Fahrzeugkontur an und kann so komplexe Fahrzeugformen besser reinigen. Das bekannte Radwaschsystem Rawa 2.0 wird jetzt über eine Scherenmechanik an das Rad geführt, wodurch eine bessere Abdeckung auch großer Räder erzielt wird. Weiteres Highlight des neuen Portals ist ein Hochleistungstrockner, dessen Trocknerbalken mit Einzeldüsen ­bestückt und in der Mitte über ein Gelenk knickbar ist. So soll in nur einem Überlauf eine optimale Trocknung möglich sein.

Eine neue Generation an Kaltwasser-Hochdruckreinigern besteht aus modular aufgebauten Geräten, die laut Unternehmen besonders robust und langlebig aufgebaut sind. Für die Flächenreinigung rund um Autohaus, Werkstatt und Tankstelle bringt Kärcher ein neues Einsteigermodell der Aufsitz-Kehrmaschinen mit nach Frankfurt. Die KM 85/50 ist einerseits sehr kompakt und wendig, bringt aber gleichzeitig eine um 30 Prozent höhere ­Flächenleistung als eine handgeführte Kehrmaschine gleicher Arbeitsbreite.

App für die Waschanlage

Beim Augsburger Waschspezialisten Washtec (Halle 12, Stand A51) stehen vor allem profitable Geschäftsprozesse für die Betreiber im Vordergrund wie das Easycarwash-Konzept mit App, das den Kunden mehr Freiheit bei Programmwahl und Bezahlung bietet und dem Betreiber deutliche Gewinnzuwächse ermöglichen soll. Unterstützt wird dies durch technische Neuheiten, wie etwa den Schaumauftrag mit Foamtastic als Ergänzung zur Schaumwand Foamsensation. Gleichsam über den konturfolgenden Dachtrockner verteilt, wird der Schaum nicht als Wand, ­sondern in Form von Schaumfäden aufgetragen, die weniger empfindlich auf Zugluft reagieren, wo die Schaumwand schon mal aufreißen kann.

Im SB-Bereich stellt Washtec die neue Kombilanze vor, die Hochdruck und Powerschaum in einer Lanze vereint und so als Nachrüstoption keinen zusätzlichen Deckenkreisel benötigt. Weitere Neuheiten sind das Softline2 Xpress Pro Waschstraßenkonzept mit Lineartechnologie für Express-Waschstraßen sowie im Chemiebereich die neue Oberflächenversiegelung Shieldtecs von Auwa.

(Autor: Dieter Väthröder; der Artikel erschien in Sprit+ Ausgabe 9/2018)

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