Der Bundesrechnungshof hat in einem Sonderbericht vor einem Scheitern der Energiewende gewarnt. Die Bundesregierung müsse umgehend reagieren, um eine sichere, bezahlbare und umweltverträgliche Stromversorgung zu gewährleisten. Damit wird die von Uniti wiederholt angemahnte Notwendigkeit für Kurskorrekturen in der Energiepolitik unterstrichen, berichtet der Bundesverband Energie Mittelstand
Das drohende Scheitern ist aus Sicht von Uniti eine Konsequenz des politisch verordneten Ansatzes, die Energiewende maßgeblich als Stromwende anzugehen und dabei auf die Vollelektrifizierung sämtlicher Sektoren wie Industrie, Verkehr und Gebäude unter Nutzung von Direktstromanwendungen zu setzen. Die Frontier Economics-Studie aus dem vergangenen Jahr zeige, dass die für eine Vollelektrifizierung benötigte Strommenge allein durch in Deutschland gewonnene erneuerbare Energien nicht zur Verfügung gestellt werden kann. Darüber hinaus drohe eine große Lücke bei der gesicherten Leistung. Grünstrom aus Deutschland werde absehbar knapp und teuer bleiben, bilanzieren die Studienautoren.
"Allein mit heimischen grünen Elektronen werden wir die Energiewende nicht zum Erfolg führen können“, warnte Uniti-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn. "Für eine sichere und bezahlbare Energieversorgung sind wir in Deutschland auch auf Moleküle und dabei insbesondere auf Importe erneuerbarer flüssiger Power-to-X-Energieträger angewiesen."
Diese Energieträger könnten in wind- und sonnenreichen Weltregionen kostengünstig erzeugt werden und sind leicht speicher- sowie transportierbar. PtX-Produkte bilden laut Kühn eine unverzichtbare Ergänzung zu direkt eingesetztem Grünstrom aus Deutschland und könnten dazu beitragen, das akut gefährdete Zieldreieck der Energiewende aus Bezahlbarkeit, Versorgungssicherheit und Klimaschutz zu stabilisieren. Solche Alternativen würden bislang aber regulativ und strategisch ausgebremst. So fehlt bis heute etwa eine Wasserstoffimport-Strategie und damit eine Antwort auf die Herausforderung, wie künftig der Bezug von dringend benötigtem grünem Wasserstoff und seiner Derivate gewährleistet werden könne.
Die Einschätzung des Bundesrechnungshofs sollte ein lauter Weckruf für die Bundesregierung sein und zu einem Umsteuern führen, hofft Kühn. "Die Regierung muss endlich Rahmenbedingungen schaffen, die den Bezug und die Nutzung von Alternativen zur Direktstromverwendung ermöglichen", forderte der Uniti-Hauptgeschäftsführer.