Denn gerade diejenigen, die frisch belehrt aus dem Theorie- und Praxisunterricht kommen, werden von der Mehrheit der Befragten als Risiko für den Straßenverkehr wahrgenommen. Nur drei Prozent aller Deutschen sind der Meinung, dass Fahranfänger sehr gut fahren. Im Gegensatz dazu wird ihre Fahrweise vermehrt als unsicher (41 Prozent), eher vorsichtig (33 Prozent) oder gar risikoreich (18 Prozent) beschrieben.
Und die Fahranfänger selbst? Fühlen sie sich nach der Prüfung ausreichend auf den Straßenverkehr vorbereitet? Nur sechs Prozent der Befragten können das mit einem klaren „Ja“ beantworten. Drei Viertel der Umfrageteilnehmer meinen, dass sie zwar grundsätzlich gut gerüstet seien, aber die entscheidende Fahrpraxis nach 12 Pflichtstunden und ein paar Fahrübungen vorab schlichtweg fehlen würde. Diese ist laut der Umfrage für die Einschätzung risikoreicher Situationen unerlässlich.
Eine Lösung für die fehlende Routine im Straßenverkehr könnten zusätzliche Fahrstunden sein – diese gehen jedoch mit hohen Kosten einher. Der Führerschein – auch aus finanzieller Sicht nicht zu unterschätzen. Zwischen 1.500 und 2.500 Euro zahlen Prüflinge aktuell für ihre Fahrerlaubnis. Eine stattliche Summe für die meist jungen Führerscheinanwärter. Kein Wunder, dass bloß 16 Prozent aller Befragten den Schein eigenständig und ohne Probleme finanzieren konnten. Gut ein Viertel der Befragten musste hingegen lange darauf hin sparen. In den meisten Fällen wurden die Prüflinge von Verwandten oder Bekannten finanziell unterstützt (28 Prozent) oder aber die Finanzierung wurde gänzlich von anderen übernommen (29 Prozent).
Um den jungen Fahrern zumindest nach erfolgreich bestandener Prüfung eine finanzielle Erleichterung zu verschaffen, bieten einige Tankstellenunternehmen attraktive Treueprogramme für Fahranfänger, wie zum Beispiel die Cool-Driver-Card von HEM mit einem Rabatt von 2 Cent pro getanktem Liter. (sh)