Das Online-Portal www.tankstellenprofi.de ist ein Branchenportal für Pacht, Karriere und Personal. "Werden Sie Tankstellenpächter!", fordert das Portal schon auf der Startseite auf. Und nicht nur irgendein Tankstellenpächter, sondern ein erfolgreicher Tankstellenpächter.
Das Gesicht hinter Tankstellenprofi ist ein ebensolcher: Rainer Nehl, der Geschäftsführer des Portals, kennt die Branche seit fast 25 Jahren. Begonnen hatte er im Jahr 2001 als Verkaufsleiter für einen Mineralölkonzern. "Aus dieser Tätigkeit heraus hat sich dann bei einem Dienstleister dieses Konzerns die Pächter-Rekrutierung ergeben", erzählt Nehl. "Die Gründung von Tankstellenprofi.de war die logische Konsequenz, um Recruitment-Abläufe verstärkt digital abzubilden und diese Dienstleistungen weiteren Marktteilnehmern anbieten zu können. Seitdem arbeiten wir für Auftraggeber, die Tankstellenprofis sind und Bewerber suchen, die den Anspruch haben, perspektivisch selbst einmal Tankstellenprofi zu werden."
Nehl vermittelt seit nunmehr 13 Jahren qualifizierte Pachtinteressenten. Und wo findet er diese? Genau genommen ist es eher andersherum: Die zukünftigen Pächter finden ihn. "Interessierte Personen finden von sich aus zu Tankstellenprofi.de", versichert Nehl und führt dies auf die gute Internetpräsenz seines Unternehmens zurück. Oft wird das Interesse an einer Tankstellenpacht durch die eigene (Neben-)Tätigkeit in einer Station geweckt oder durch Freunde und Bekannte, die darüber positiv berichten.
Das sind die potenziellen Neupächter
Es gibt dabei nicht "den" Neupächter an sich. Es melden sich Personen aus unterschiedlichen Branchen mit ebenso unterschiedlichen Lebensläufen und Erfahrungen, die für den erfolgreichen Betrieb einer Tankstelle nützlich sein können. Kaufmännisches Wissen und eine mehrjährige Berufserfahrung sind zwingend erforderlich. Im Optimalfall haben oder hatten die Kandidaten eine Führungsposition inne. "Wenn entsprechende Erfahrungen zum Beispiel im Handel, in Gastronomie/Hotellerie, in Franchisesystemen oder in dienstleistungsorientierten Berufen erworben wurden, ist dies eine sehr gute Basis", sagt Nehl. Auch eine Meisterausbildung etwa im gewerblichen Bereich zählt dazu.
Neupächter sollten außerdem Verantwortung übernehmen können - für sich selbst, die Tankstelle und die Mitarbeiter. Nicht zu vergessen: das solide Startkapital. Nachdem sich die Branche permanent wandelt, müssen die Tankstellen-Profis von heute und morgen flexibel und resilient, also anpassungsfähig, sein.
Tatsächlich meint Nehl mit "Neupächter" Personen, die neu in die Tankstellenbranche kommen. Und das ist auch dringend nötig, denn es gibt zwar branchenbezogene Ausbildungsprogramme und auch Mineralölgesellschaften selbst bemühen sich mit internen Programmen um Nachwuchs. Das reiche aber "bei Weitem" nicht aus, um den Bedarf an Führungskräften zukünftig decken zu können, so Nehl. Er sieht sogar das Risiko, dass Pächter gegenseitig abgeworben werben – oder aber die angespannte Führungskräfte-Situation führt in der Konsequenz notgedrungen zu Mehrfachbetreibern.
Die Arbeitszeiten in einer Tankstelle können anstrengend sein, die körperliche Belastung nicht minder. Dennoch wird die Tankstellenpacht als bewährter Einstieg in die Selbstständigkeit gesehen. Den finanziellen Aufwand bei der Übernahme eines bewährten Standorts bezeichnet Nehl als "überschaubar" und erläutert die Besonderheit eines Tankstellen-Standortes: "Wenn ich in meinem Wohnort zum Beispiel ein kleines Café eröffnen möchte, habe ich natürlich viel mehr Freiheitsgrade und entscheide selbst. Ich trage aber auch das volle betriebliche Risiko, etwa ob der Standort überhaupt funktioniert. Mit der Übernahme eines bereits gut laufenden Betriebs sind oft hohe Ablösesummen verbunden. Bei der Pacht einer bereits im Markt etablierten Tankstelle habe ich es dagegen mit überschaubaren finanziellen Größen zu tun."
So läuft die Suche ab
Seine Auftraggeber möchte Geschäftsführer Nehl aus Gründen der Diskretion nicht nennen, aber so viel verrät er: Zu seinen Kunden gehörten bereits A- und B-Gesellschaften, Mittelständler bis hin zu privaten Eigentümern. Wenn diese mit einem Pächter-Gesuch auf Tankstellenprofi.de zukommen, benötigt Nehl zunächst ein Anforderungsprofil. Zu diesem Profil gehören unter anderem relevante Eckdaten des Standorts, die sich gegebenenfalls auf das vom Auftraggeber gewünschte Qualifikations- und Erfahrungsprofil eines Bewerbers auswirken. Zum Beispiel sind für Bistro-lastige Standorte eher Gastronomieerfahrungen anstatt umfangreiches technisches Verständnis hilfreich.
Im nächsten Schritt wird das Pachtangebot online auf Tankstellenprofi.de publiziert und zeitgleich der Bewerberpool nach passenden Bewerbern in der Region mit den gewünschten Qualifikationen, Erfahrungen abgeglichen. Wenn eine Bewerbung eingeht, übernimmt Tankstellenprofi.de die komplette Administration, das heißt: die Eingangsbestätigung, das Anfordern der notwendigen Unterlagen, den telefonischen Erstkontakt und das erste persönliche Gespräch.
Kommt ein Bewerber in die engere Auswahl, wird ein Bewerberprofil erstellt. Das bekommt der Auftraggeber. "Den Kontakt zum jeweiligen Bewerber halten wir bis zu den finalen Gesprächen und darüber hinaus", betont Nehl. Sobald dann dem Bewerber konkrete Standortzahlen und ein Geschäftsplan vorgelegt werden, übernimmt einer der mit Tankstellenprofi.de kooperierenden regionalen Partner.
Erweiterung der Dienstleistungen
Nehl ist natürlich bewusst, vor welchen Herausforderungen die Branche steht. Die politischen Rahmenbedingungen seien nicht immer förderlich und die meisten Tankstellenbetreiber suchen händeringend nach Personal. Auch hier könnte Tankstellenprofi.de künftig helfen. "Vorhandene Rahmenbedingungen können wir natürlich nicht beeinflussen", betont der Geschäftsführer. "Wir stellen mit unseren Kooperationspartnern aber durchaus Überlegungen an, wie wir unsere Präsenz im Web, unsere Reichweite und Expertise zukünftig nutzen können, um auch die Pächter selbst bei der Personalsuche gegebenenfalls technisch unterstützen zu können." Das Kerngeschäft ist und bleibt jedoch das Vermitteln von Neupächtern, wie Nehl abschließend bekräftigt.