In ihrer Eröffnungsrede unterstrich die Bundeskanzlerin die Bedeutung der deutschen Autoindustrie, als Schlüsselindustrie der Bundesrepublik: „Deutschland soll ein attraktiver und starker Automobilstandort bleiben und deshalb setzen wir uns für ein gemeinsames Vorgehen in der EU ein."
Sie freue sich, dass der Trend jetzt unübersehbar zur E-Mobilität gehe: „Nun haben alle Hersteller alltagstaugliche Elektrofahrzeuge in ihrem Programm." Das sei bei der letzten IAA in Frankfurt vor zwei Jahren noch anders gewesen. Inzwischen seien eine Million E-Autos auf den deutschen Straßen unterwegs. Der Verkehrssektor könne und müsse viel zur Klimaneutralität beitragen, "und wir können viel davon hier in München sehen", sagte die Kanzlerin. Die Autoindustrie sei nicht per se Teil des Klimaproblems, sondern "vor allen Dingen auch ein zentraler Teil der Lösung".
Der Kritik der Autobranche am schleppenden Aufbau öffentlicher Ladesäulen gab Merkel recht: „Um die E-Mobilität weiter zu stärken, brauchen wir auch eine ausreichende Ladeinfrastruktur. Hier müssen wir alle gemeinsam noch besser werden. Vor allem gilt das auch europaweit. Wir haben im Klimaschutzprogramm 2030 das Ziel von mindestens einer Million öffentlicher Ladepunkte ausgegeben. Und ich sehe den Ausbau der Ladeinfrastruktur sowohl als eine Aufgabe der Wirtschaft, die natürlich eines Tages auch Geld verdienen will mit dem Tanken. Aber die Bundesregierung fördert mit - wir sind in einer Transformation, die es so noch nicht gegeben hat - und bis zu sieben Milliarden Euro wird der Bund bis 2025 bereitstellen."
Auf der weltgrößten Mobilitätsmesse präsentieren knapp 800 Aussteller ihre Produkte. Noch bis Sonntag werden auf der IAA unter anderem die neuesten Elektroautos, E-Auto-Conceptfahrzeuge, neue Mobilitätsdienstleistungen, aber auch in zwei Hallen eine Vielzahl an Elektrofahrrädern gezeigt. Außerdem findet die IAA nicht nur auf dem Gelände der Messe München statt, sondern in der kompletten Münchner Innenstadt. (sh)