Rost ist ein oftmals unterschätzter Feind von Gewerbebetrieben: Rund vier Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Industriestaaten verschlingen die Kosten, die durch Korrosion entstehen, rechnet die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig (HTWK) vor. In Deutschland summiert sich das auf jährlich rund 100 Milliarden Euro.
Trotz der hohen Schadenssummen unterschätzen Unternehmer oft die Folgen eines Korrosionsschadens für das Geschäftsergebnis. Häufig fällt sie nämlich erst dann auf, wenn längst ein Materialschaden entstanden ist. Durch einfache Sichtprüfung von außen kann die Korrosion erst wahrgenommen werden, wenn sie sich bereits durch die Behälterwand gefressen hat. Sollte es dadurch zur Verunreinigung von Erdreich oder Grundwasser kommen, droht neben Anlagenstillständen und Produktionsausfällen die Haftung für kostspielige Umweltschäden.
Firmen, die an ihren Standorten Tanksysteme und die dazugehörigen Leitungsverbindungen betreiben, sollten deshalb nach Empfehlung des Bundesverbandes Behälterschutz (BBS) dem Korrosionsschutz von innen besondere Priorität einräumen. Zuständig für diese Aufgaben sind zertifizierte Fachbetriebe nach Wasserrecht. Die Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben ist gewährleistet, wenn der Auftrag an einen Betrieb mit dem RAL-Gütezeichen Tankschutz und Tanktechnik geht.
Weiter rät der BBS eine regelmäßige Tankrevision zu vereinbaren. Dabei werden nicht nur fachgerechte Untersuchungen der Innenwände auf Korrosion und sonstige Schäden sowie Dichtheitsprüfungen der Tanks durchgeführt. Kontrolliert werden beispielsweise auch Leckschutzauskleidung, Sicherheitseinrichtungen, Armaturen und Verbindungsrohre. Kommen bei diesen Prüfungen Mängel zum Vorschein, werden sie auf Grundlage der anerkannten technischen Regeln beseitigt, bevor sie sich zum Korrosionsschaden entwickeln können. (ms)