Die Lekkerland-Gruppe meldet für Deutschland für das Geschäftsjahr 2017 einen leichten Umsatzrückgang um 2,1 Prozent auf 7.571,0 Millionen Euro. Dies entspricht knapp 60 Prozent des Gesamtumsatzes der Lekkerland-Gruppe, die 2017 einen Umsatz von 12,8 Milliarden Euro (Vorjahr: 13,0 Milliarden Euro) und ein operatives Ergebnis von 104,3 Millionen Euro erzielte. „Der im Vergleich zum Vorjahr verhältnismäßig leicht niedrigere Umsatz ist vor allem auf den Nachfragerückgang bei Tabakwaren und den sukzessiven Verlust eines Großkunden zurückzuführen“, erläutert Peter Spitlbauer, Geschäftsführer von Lekkerland Deutschland. Während der Umsatz im Sortiment Tabakwaren unter dem Vorjahresniveau lag, entwickelten sich die Sortimente Food/Non-Food sowie Provisionen auf electronic value (e-va)/Sonstiges positiv.
Umsatz leicht rückläufig
Die Umsatzentwicklung der drei Sortimentsbereiche von Lekkerland-Gruppe im Überblick: Im Bereich Tabakwaren sank der Umsatz um 2,7 Prozent auf 10.120,7 Millionen Euro, im höhermargigen Sortiment Food/Non-Food stieg der Umsatz erneut, und zwar um 2,6 Prozent auf 2.544,4 Millionen Euro. Im Bereich Provisionen auf electronic value (e-va)/Sonstiges konnte die Lekkerland-Gruppe den Umsatz um 2,1 Prozent auf 119,2 Millionen Euro ausweiten.
Strategie angepasst – Kundenerlebnis im Fokus
Vor dem Hintergrund der veränderten Bedürfnisse der Verbraucher und der Entwicklung des weiter verschärften Wettbewerbs hat Lekkerland seine Wachstumsstrategie angepasst. Im Fokus steht dabei das Kundenerlebnis, das häufig mit dem englischen Begriff „Customer Experience“ beschrieben wird. Ziel von Lekkerland sei es, „Your most convenient partner“ für seine Kunden zu werden, heißt es in einer Pressemitteilung. An allen Kontaktpunkten soll die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen so einfach und bequem wie möglich sein.
Auf dieser Basis hat Lekkerland seine Strategie um zwei zusätzliche Stoßrichtungen erweitert: den Fokus auf „Retail Enablement“ und das Marktsegment „Organized Foodservice“. Im Rahmen des ersten Ansatzes stellt Lekkerland seinen Kunden Lösungen und Konzepte zur Verfügung, die auf die heutigen Bedürfnisse von Verbrauchern zugeschnitten sind. Darüber hinaus will Lekkerland seine Marktposition im Bereich Organized Foodservice, der beispielsweise Burger- und Coffee-Shop-Ketten, aber auch „Casual-Dining“-Konzepte umfasst, ausbauen. Auf dem Weg zu dem Ziel, „Your most convenient partner“ für seine Kunden zu werden, spielt die Digitalisierung für Lekkerland eine zentrale Rolle.
Kunden schätzen Convenience-Kompetenz
Im Jahr 2017 ist es gelungen, zahlreiche Verträge zu verlängern und neue Kunden zu gewinnen. So hat Burger King Spanien den Vertrag mit der spanischen Landesgesellschaft Conway verlängert. In Deutschland verlängerten mehrere Mineralölgesellschaften ihre Verträge mit Lekkerland. Zu den wichtigsten Neukunden zählt Coffee Fellows – Lekkerland verantwortet europaweit die Supply Chain der Coffee-Shop-Kette.
Retail Enablement: Neue Lösungen überzeugen Kunden und Verbraucher
Um seine Kunden dabei zu unterstützen, sich im Wettbewerb mit Anbietern wie Bäckereien und Lebensmitteleinzelhändlern zu behaupten, hat Lekkerland auch in 2017 gemäß seines „Retail Enablement“-Ansatzes in verschiedenen Ländern Foodservice-Konzepte erfolgreich weiter ausgerollt oder neu aufgesetzt. Bei der Entwicklung der Konzepte stehen die Wünsche und Bedürfnisse der Konsumenten im Vordergrund.
Ein Beispiel dafür ist das Shopkonzept „Frischwerk“ von Lekkerland in Deutschland. Es erhielt gleich zwei Branchenpreise. Der internationale Branchenverband NACS würdigte es im Juni 2017 beim „International Convenience Retailer of the Year Award“ mit einer „Honourable Mention“ in der Kategorie „small formats“. Der Frischwerk-Testshop in Aalen (Deutschland) wurde Anfang 2018 von der Fachzeitschrift Convenience Shop als „Shop des Jahres“ in der Kategorie Tankstelle/Raststätte ausgezeichnet. Ende dieses Jahres soll das Frischwerk-Konzept den Kunden von Lekkerland in Deutschland landesweit zur Verfügung stehen.
Prognose verhalten optimistisch
Die Lekkerland Gruppe will im Jahr 2018 fokussiert an der Umsetzung der weiterentwickelten Strategie arbeiten. Aufgrund des weiter steigenden Wettbewerbsdrucks und des herausfordernden Tabakmarktes dürften die wesentlichen Erfolgskennzahlen im Geschäftsjahr 2018 zwar niedriger ausfallen als im Geschäftsjahr 2017, werden aber auf dem guten Niveau des Jahres 2016 erwartet. (jr)