Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil rechnet nicht mit einer Überlastung der Stromnetze durch Elektroautos. "E-Autos werden nicht die Netze zusammenbrechen lassen, und die Elektrowende in der Mobilität wird nicht an mangelnder Stromversorgung scheitern", sagte der SPD-Politiker, der seit knapp zehn Jahren auch dem Aufsichtsrat von Volkswagen angehört, dem Magazin 'Der Spiegel'. Bisher gebe es nicht zu viele E-Autos, sondern zu wenige. "Es ist gut, frühzeitig auf Probleme hinzuweisen, für Panikmache gibt es indes keinen Grund", sagte Weil.
Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hatte im Januar der 'Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung' gesagt: "Wenn weiter sehr viele neue Wärmepumpen und Ladestationen installiert werden, dann sind Überlastungsprobleme und lokale Stromausfälle im Verteilnetz zu befürchten, falls wir nicht handeln."
Dem Bericht zufolge soll daher von 2024 an eine zeitweise Rationierung des Stroms möglich werden. Einer "Komplettabregelung" erteilte Müller jedoch eine Absage. Demnach könnten alle betroffenen Haushalte drei Stunden lang genügend Strom laden, um mit ihrem E-Auto 50 Kilometer fahren zu können.