An der Total-Tankstelle an der Karlsruher Südtangente können Kunden seit gestern Wasserstoff tanken. Die Clean-Energy-Partner (CEP) Daimler, Linde und Total weihten die 33. öffentliche Wasserstoffanlage feierlich ein. Investor der Anlage ist Daimler, von Linde stammt die Betankungstechnik, Total kommt die Betreiberrolle zu. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hatte den Bau mit rund 970.000 Euro im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) mitfinanziert.
Das Besondere an der Anlage ist, dass der Wasserstoff vor Ort aus dem Strom einer Solaranlage gewonnen wird. Diese Dampf-Elektrolyseanlage sei sehr gut geeignet, um elektrische Energie in chemische Energie zu wandeln. Aufgrund ihrer hohen Betriebstemperatur von bis zu 850°C sowie der Möglichkeit, die benötigte Energie in Form von Wärme zuzuführen, könnten deutlich höhere elektrische Wirkungsgrade als mit Niedertemperatur-Elektrolyseuren erreicht werden, heißt es in einer Pressemitteilung.
Das Gemeinschaftsunternehmen H2 Mobility, in dem neben den genannten Unternehmen auch noch Shell, OMV und Air Liquide aktiv sind, plant für die kommenden Monate die Inbetriebnahme weiterer Wasserstofftankstellen und hat kürzlich zu Vorschlägen für weitere Tankstellenstandorte aufgerufen: Gleich mehrere Stationen sollen in den Regionen mit dem größten potentiellen Wasserstoffabsatz durch Brennstoffzellen-PKW (700 bar) gebaut werden. Das Ziel ist es weiterhin, bis zum Jahr 2023 das bundesweite Wasserstoffnetz auf bis zu 400 Stationen auszubauen. (ms)