Sprit+: Herr Brüderle, warum gehören Gutscheinkarten ins Pflichtsortiment jeder Tankstelle?
Fabian Brüderle: Gutscheinkarten sind ein stark nachgefragtes Produkt, das Impulskäufe fördert und zusätzliche Umsätze generiert. Laut einer aktuellen Studie kaufen drei von vier Verbrauchern Gutscheinkarten im stationären Handel. Hier ist die Auswahl an diesen Präsenten groß und Convenience-Shops können sie per E-Loading schnell, bequem und ohne Warenrisiko anbieten. Gutscheinkarten sprechen eine breite Zielgruppe an, da sie für Geschenke, Gaming, Streaming und Mobilfunk genutzt werden. Da Tankstellen oft auch als "Last-Minute-Shopping"-Ort dienen, sind Gutscheinkarten eine ideale Ergänzung des Sortiments. Das Cross-Selling von Gutscheinkarten mit Snacks, zum Beispiel mit Chips, Salzbrezeln oder Nüssen, bietet sich an, da diese meist in Kombination gekauft und beim "Netflix" schauen oder dem Gaming-Abend konsumiert werden.
Ist die physische Karte in der heutigen Zeit der Digitalisierung nicht out, wird das Guthaben nicht schon eher online gekauft?
Nein, die physische Gutscheinkarte bleibt beliebt. Jeder vierte Gutscheinkäufer kauft Gutscheine sowohl online als auch offline. Rund 76 Prozent der Verbraucher kaufen ihre Gutscheine im stationären Handel. Besonders in Tankstellen ist die Nachfrage hoch, da Kunden oft spontan kaufen oder eine schnelle Geschenkoption suchen. Zudem schätzen viele die haptische Karte, insbesondere wenn sie verschenkt wird.
Worauf muss der Tankstellenbetreiber beim Umgang mit Gutscheinkarten achten?
Er muss die Verfügbarkeit sicherstellen: Ein gutes Sortiment mit verschiedenen Wertstufen und Marken verhindert Umsatzverluste. Es darf keine Out-of-stocks geben! Wichtig ist auch die Betrugsprävention: PINs dürfen niemals telefonisch weitergegeben werden.
Die Betrugsmasche, bei der telefonisch PINs verlangt werden, ist also noch aktuell?
Ja, solche Betrugsversuche gibt es weiterhin. Der dringendste Tipp lautet: niemals am Telefon PINs herausrausgeben. Betrüger geben sich oft als Behörde oder Unternehmen aus und fordern die Herausgabe von PINs. Kein Lieferant oder E-Loading-Dienstleister wird jemals darum bitten, PINs am Telefon weiterzugeben. Mitarbeiter sollten regelmäßig geschult werden, um solche Fälle zu erkennen und keine Codes telefonisch weiterzugeben.
Gibt es denn saisonale Höhepunkte, an denen besonders viele Gutscheine verkauft werden und auf die sich ein Betreiber entsprechend vorbereiten kann?
Ja, insbesondere Weihnachten ist die stärkste Zeit für Gutscheinkarten – über 50 Prozent des Jahresumsatzes wird in den zwei Wochen vor Weihnachten erzielt. Auch Anlässe wie Ostern oder Muttertag sind relevante Verkaufszeitpunkte, an denen Betreiber sich mit Beständen vorbereiten sollten. Während die Feiertage Ende Dezember jeder vor Augen hat, kann es sich für Kioske und Tankstellen lohnen, mit Slogans wie "Schnell mal eine Freude machen" oder "Gutschein zum Geburtstag – geht immer" ganzjährig zu werben.
Welche Wertstufe ist die beliebteste?
Die beliebtesten Wertstufen variieren je nach Produktkategorie. Bei Gaming- und Streaming-Karten sind 25 und 50 Euro häufig gefragt. Eine breite Auswahl an Wertstufen ist daher entscheidend, da die beliebtesten Beträge je nach Produktkategorie variieren. Das Ranking der Top-15 zeigt deutlich die bevorzugten Wertstufen.
Die Anzahl der verschiedenen Karten ist gewaltig. Wie wählt man die passende(n)?
Ja, die Zahl der Guthaben-Anbieter ist enorm, dennoch sollten Händler diese Vielfalt nicht einschränken, sondern das Sortiment anhand der Nachfrage und Trends anpassen. Streaming-Dienste oder Online-Games gewinnen ständig neue Anhänger und sorgen für neue Geschäftsmodelle. Beliebte Kategorien wie Gaming, Streaming, Mobilfunk und Shopping sollten deswegen immer verfügbar sein. Um einen Überblick über die wichtigsten Artikel zu erhalten, haben wir für Shopbetreiber den MCS Quick-Check mit den Top-30 Gutscheinkarten erstellt. Mit diesen Top-Renner-Listen können Shopbetreiber schnell und einfach prüfen, welche Produkte Ihnen noch fehlen.
Wenn es die passende Karte nicht gibt, ist das doch nicht so schlimm, weil der Kunde eine andere kauft. Oder?
Nicht unbedingt. Studien zeigen, dass Kunden gezielt nach bestimmten Gutscheinen suchen. Ist eine Karte nicht verfügbar, kann es sein, dass der Kunde den Kauf verschiebt oder ihn an einem anderen Ort tätigt - beispielsweise bei der Konkurrenz. Ein gut sortiertes Regal ist daher essenziell. Es darf also auch hier keine Out-of-stocks geben. Im Vergleich zu anderen Waren entstehen keine Lagerkosten, kein Verderb und kein Bestandsrisiko. Dennoch sind leere Haken oft die Regel, da die Platzierung und Pflege der Karten nicht regelmäßig kontrolliert werden. Dabei verlieren Tankstellenshops potenzielle Kunden an andere Anbieter oder Online-Shops. Prall gefüllte Haken fördern außerdem Impulskäufe. Generell sind Gutscheinkarten eine optimale Ergänzung für jedes Sortiment.
Wie sieht die optimale Präsentation aus, die Kunden aufmerksam macht, aber keinen wertvollen Platz im Shop blockiert?
Spezielle Displays für E-Loading-Produkte bieten eine platzsparende Lösung und sorgen für eine übersichtliche Darstellung. Mloading ist die E-Loading-Lösung von MCS, die speziell entwickelt wurde, um den Verkauf von Prepaid-Guthaben und Gutscheinkarten zu fördern. Die MCS bietet mit dem Mloading-Konzept das ideale Sortiment und die passenden Verkaufshilfen, um die E-Loading-Umsätze zu unterstützen. Verschiedene Display Lösungen sorgen für eine hohe Sichtbarkeit und regen bei einer prominenten Platzierung in der Nähe der Kasse oder im Hauptkundenlaufweg zusätzliche Impulskäufe an. Zusätzlich gibt es spezielle Oster- und Weihnachtsdisplays, die für aufmerksamkeitsstarke Zweitplatzierungen genutzt werden können. Unsere Verkaufsberater führen Shopbetreiber gerne in die Möglichkeiten des E-Loading ein und helfen dabei, den Umsatz zu maximieren.