Ja, es ist eine Binse: Kaffee ist der Umsatzbringer an Tankstellen. Aber Cup & Cino (Halle 1, 1C16) ist sich sicher: Da geht noch mehr. Das Familienunternehmen aus Ostwestfalen hat sich deshalb mit der Frage beschäftigt, wie ein Betreiber mit wenig Aufwand echtes Coffeeshop-Ambiente in seine Tankstelle bekommt. Die Antwort befindet sich im Messegepäck: Ein neues Kaffeemodul soll flexibel zu installieren sein sowie Gemütlichkeit und Know-how in Tankstellenshops transportieren. Um das Geschäft noch weiter anzukurbeln, will man eine Digital-Signage-Lösung präsentieren, die das Unternehmen mit Experten aus dem IT-Bereich entwickelt hat.
Verköstigt werden die Messebesucher bei Cup & Cino natürlich mit Kaffee – und zwar aus dem Vollautomaten „Business Klasse“. Das Unternehmen kündigt einen einzigartigen Milchschaum an, der durch seine cremige Qualität in heiß und kalt eine enorme Getränkevielfalt ermögliche. Der selbstreinigende Milchkühlschrank hält den Pflegeaufwand der Systeme angeblich in engen Grenzen.
Bedeutend kälter, um genau zu sein: eiskalt wird es am Stand von Crio Ice (Halle 1, 1B03). Der Convenience-Eishersteller hat eine neue Sorte in die Marke Icefrocks aufgenommen: Cocktail Ice. „Gerade im Verkaufskanal Tankshops haben wir festgestellt, dass das normale Crushed Ice qualitative Nachteile hat. Beim Zerstoßen des Eises entstehen viele Mini-Eispartikel, die später als Schnee im Beutel zum Verklumpen des Eises führen können“, erklärt Geschäftsführer Carsten Schweitzer. Die Form der neuen Eiszylinder, ein Hybrid von Eiswürfeln und Crushed Ice, soll das verhindern. Durch die kompakte Größe eignet sich Cocktail Ice in der Funktion als Crushed Ice in Longdrinks oder Cocktails.
Irgendwo zwischen kaffeeheiß und eiskalt ist der Messeauftritt von Salomon Foodworld (Halle 1, 1D02) anzusiedeln. Den Fokus richtet der Finger-Food-Spezialist auf den Quick & Easy Burger. Dieser lässt sich laut Salomon dank des vorgegarten und gewürzten Beefburger-Pattys schnell im Kombi-Ofen oder in der Mikrowelle zubereiten. „Damit hilft der Burger, die großen Herausforderungen der Tankstellenbetreiber zu stemmen“, sagt Denis Gasparac, Operations Director Head of Markets, „Schließlich müssen auch diese mit kleinen Räumlichkeiten, eingeschränktem Equipment und wenig Personal leckere Angebote schnell zubereiten können.“ Zudem stellt Salomon das Konzept „Culinary Code“ vor. Dabei handele es sich um Rezepturen, mit denen es angeblich gelingt, immer den richtigen Gast zu erreichen.
Konzepte der Shoplieferanten
Die drei größten Shoplieferanten in der Tankstellenbranche sind natürlich ebenfalls in Stuttgart vertreten. Branchenprimus Lekkerland (Halle 1, 1C40) will auf der Messe den Vorhang lüften und zeigen, was Tankstellen in der Zukunft ausmacht und was an konkreten Sortimenten und Shopformaten möglich ist. „Dazu haben wir vor, einen Shop aufzubauen, der wesentliche Züge von Tankstelle 2.0 in sich vereint und geben damit hoffentlich den Besuchern einen guten Vorgeschmack auf die Zukunft“, sagt CEO Michael Hoffmann.
Auf dem Stand von MCS (Halle 1, 1D20) treffen Tankstellenbetreiber die Partner aus ihrer jeweiligen Heimatregion. Mit einer besonders starken Mannschaft sind die Partner aus dem Süden vertreten: LHG, Handelshaus Rau und Utz. Auf der Uniti Expo zeigt MCS verschiedene Verkaufsförderungskonzepte für Betreiber wie zum Beispiel das Regalmodul „Kids Dreams“ zur Präsentation von Artikeln für die jüngsten Kunden oder das Regal „Neu für Sie!“, mit dem der Shopbetreiber neue Produkte für die Kunden in Szene setzen kann.
Zum ersten Mal präsentiert der mittelständische Shoplieferant auf einer Messe die bereits bekannte Verkaufshilfe für Getränke zum Einsatz in der Kassenzone: die Cashbox. Mit dem Zahlteller kann der Betreiber am POS wechselnde Aktionen mit Getränkedosen direkt an der Kasse bewerben. „Durch die Doppelfunktion geht keine wertvolle Fläche verloren“, heißt es bei MCS.
Edeka Food Service (Halle 1, 1B20) möchte in Stuttgart das neue Eiskonzept und Ideen zum Thema E-Loading demonstrieren. Daneben hat das Unternehmen, zu deren Kunden die Jet-Tankstellen und Sprint- und Go!-Stationen zählen, neue Konzepte an Bord wie zum Beispiel das Gastronomie-Fast-Food-Modul. Verschiedene Ergänzungsmodule für Suppen sowie Heiß- und Kaltgetränke runden den Auftritt von Edeka ab.
So unterschiedlich die Temperaturpalette ist, die die Anbieter in Stuttgart 2016 zeigen, so einig sind sich die Aussteller in einem Punkt: Ob heiß, warm oder kalt – beim Convenienceverkauf an Tankstellen geht noch mehr.
(Autor: Michael Simon; Der Artikel erschien in Sprit+ Ausgabe 6/2016.)