Das Unternehmen Eurodata (Stand 5C30, Halle 5) präsentiert in Stuttgart verschiedene Branchenlösungen sowie deren Zusammenspiel. Das Portfolio reicht von der mobilen Zeiterfassung über die webbasierte Personaleinsatzplanung und Lohnabrechnung, das Tankstellenabrechnungssystem bis hin zur Archivierung in der sicheren Eurodata-Cloud.
Ein besonderes Augenmerk liegt in diesem Jahr auf der Archivierungslösung Edarchiv. Sie räumt die vom Gesetzgeber aufgestellten hohen Hürden mit einer sicheren, langfristigen und übersichtlichen Archivierung aller relevanten Daten aus dem Weg, betont das Saarbrücker Unternehmen.
Frühzeitig reagieren
Bei der webbasierten Software Omis 4.0 von Faschang (Stand 5E22, Halle 5) ermöglicht das Modul Condition-Monitoring die direkte Kommunikation zwischen Software und Geräten. „Damit wird der Faktor Mensch als Melder eines Fehlers weggelassen, denn der Betriebszustand eines Geräts wird direkt beispielsweise über Sensoren gemeldet. Damit habe ich eine aktive statt einer reaktiven Instandhaltung, weil der Mensch einen Fehler erst meldet, wenn er bereits passiert ist“, erklärt Geschäftsführer Rudolf Faschang. Die Software verknüpft die gemessenen Werte logisch miteinander und löst bei Abweichungen von Soll-Werten Ereignisse aus, etwa eine Reinigung oder die Prüfung durch einen Fachmann. Ein Beispiel: Moderne Shoptüren können Fehlerwerte der Lichtschranke übertragen. Ist diese verschmutzt, erhält das Tankstellenpersonal oder der Chef automatisch eine E-Mail oder SMS, dass die Lichtschranke gereinigt werden muss. Eine Fehlermeldung oder Abweichung von Soll-Werten kann aber auch direkt an einen Dienstleister geschickt werden.
Ähnlich funktioniert die gerätebezogene Energieverbrauchsmessung. Dabei werden Geräte über die Zuleitung im Elektroverteiler vor dem Schutzschalter eingehängt, die Verbräuche messen und die Werte in die Cloud übertragen. So können Verbrauchswerte und -spitzen überprüft werden. Das System erkennt dadurch zum Beispiel, wenn die Außenbeleuchtung an der Tankstelle noch an ist, obwohl die Station bereits geschlossen ist, und kann das melden.
Neuer Name
Leankultur (Stand 1B30, Halle 1) hat im April umfirmiert und wird in Stuttgart erstmals unter dem neuen Namen „Multi-Site-Solutions, die Filialoptimierer“ auftreten (neue Kontaktdaten unter www.multi-site-solutions). Ursprünglich hatte das Unternehmen eine Software-Lösung für das Gesundheitswesen und eine für die Tankstellen im Portfolio. Diese beiden Bereiche wurden nun getrennt und die Software-Entwicklung, Organisationsberatung und Organisationssoftware im reinen Tankstellenbereich in der neuen Firma gebündelt. Neben Christoph Konietzny wurde Georg H. Völker zum zweiten Geschäftsführer ernannt.
Auf dem Gemeinschaftsstand mit der Steuerberatungsgesellschaft Contax zeigt Multi-Site-Solutions das Thema Digital Signage, das in Verbindung mit dem Modul aktives Verkaufen der Software Intralean-S für mehr Umsatz sorgen soll. Auf Monitoren – beispielsweise über der Kasse oder an anderen Stellen im Verkaufsraum – können Artikel und Aktionen mit Bildern und sogar mit kurzen Filmen beworben werden. Dieselben Aktionen erscheinen auf dem Display des Kassierers über das Modul aktives Verkaufen. So wird der Kunde zweimal auf bestimmte Promotions aufmerksam gemacht, was die Wahrscheinlichkeit erhöhen soll, dass er sich zusätzlich für den Kauf des Produkts entscheidet.
Kampf gegen Abschreibungen
Das Modul MHD-Kalender der Software Stationguide veröffentlicht Web.Cloud.Apps (Stand 1B41, Halle 1) offiziell erst zur Messe, weshalb es die größte Neuheit am Stand des Unternehmens ist. Das Modul soll helfen, die teuren Abschreibungen an Tankstellen zu reduzieren. Über eine kleine App können Tankstellenmitarbeiter die Strichcodes der Produkte einscannen und um das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ergänzen. Die so erfasste Lieferung wird anschließend an die Software gesendet und in einen digitalen MHD-Kalender eingetragen.
So hat der Tankstellenunternehmer die Möglichkeit, bald ablaufende Produkte noch in einer Rabattaktion zu verkaufen. Gelingt das nicht, erinnert das System an das Entsorgen der Waren. Darüber hinaus bietet es die Übersicht über die einzelnen Lieferungen, die darin enthaltenen Artikel und deren MHD. Außerdem spart das Modul Zeit, denn der Mitarbeiter muss nicht mehr täglich Regale nach abgelaufenen Produkten prüfen.
Neu beim Modul Warenstandzeiten sind einige zusätzliche Kategorien wie Frischeware (Butter, Milch etc.) und Backshop (Croissants, belegte Brötchen etc.), damit der Betreiber die Ware besser unterteilen kann. Außerdem arbeitet das Modul nun mit dem Aufgabenmanagement aus dem Basissystem der Software Stationguide zusammen: Muss ein Artikel entsorgt werden, so erinnert das System mittels einer Aufgabe daran.
(Autor: Annika Beyer; der Artikel erschien in Sprit+ 5/2018)