-- Anzeige --

Uniti: Verbrennerverbot bedroht Arbeitsplätze und bremst Klimaschutz aus

16.12.2024 10:55 Uhr | Lesezeit: 3 min
Uniti-Plakat in Wolfsburg
Wolfsburg: Uniti wirbt plakativ für E-Fuels.
© Foto: Uniti

Das Verbrennerverbot könnte der deutschen Automobilindustrie das Rückgrat brechen, warnt Uniti-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn. Auch E-Fuels hätten dann keine Chance mehr.

-- Anzeige --

"Arbeitsplätze sichern und Klima schützen! Mit Verbrenner und E-Fuels!" mit dieser Botschaft ist Uniti derzeit im Rahmen einer Plakataktion in Wolfsburg, Stammsitz von Volkswagen, präsent. Der Verband weist damit auf die große Bedeutung des Verbrennungsmotors für den Wirtschaftsstandort Deutschland hin. Der wirtschaftlich dringend gebotene Erhalt der Antriebstechnologie, so Uniti, wäre im Sinne des Klimaschutzes mit einer Kraftstofflösung wie E-Fuels möglich.

 

Politisch erzwungenes Aus des Verbrenners

Knapp ein Viertel der industriellen Wertschöpfung in Deutschland entfällt auf den Fahrzeugbau. Mehrere hunderttausend heimische Industriearbeitsplätze sind von Entwicklung und Produktion hocheffizienter Verbrennungsmotoren abhängig, bei denen deutschen Hersteller die weltweite Technologieführerschaft innehaben. Durch die Elektrifizierung des Antriebsstrangs wird für die Herstellung von Fahrzeugen aber eine insgesamt niedrigere Beschäftigung benötigt als in der Vergangenheit, das zeigte das Forschungsinstitut Prognos kürzlich in einer Studie für den Verband der Automobilindustrie auf. Die Transformation könnte etwa 190.000 Jobs bis 2035 kosten so der VDA in einer Pressemitteilung. Damit werden frühere Warnungen, etwa der IG Metall aus dem Jahr 2018, die seinerzeit von per Saldo rund 75.000 Arbeitsplätzen ausging, die durch Elektrifizierung und Produktivität bis 2030 wegfallen würden, noch übertroffen. Verschärfend kommt hinzu, dass die Nachfrage nach rein batterieelektrisch angetriebenen Autos weit unter den erhofften Zahlen liegt.

Die Folgen daraus erleben viele Arbeitnehmer bei Autobauern und Zulieferern in Deutschland: Erst wird die Produktion auf Komponenten für E-Fahrzeuge umgestellt, häufig folgen dann Kurzarbeit oder gar Diskussionen über Arbeitsplatzabbau oder Verlagerungen bis hin zu Schließungen. Und während andere Regionen der Welt technologieoffenen auf einen Antriebsmix aus E-Mobilität und Verbrennungsmotoren, die mit erneuerbaren Kraftstoffen betrieben werden, setzen, beharrt der EU-Gesetzgeber bislang auf einem Verbrennerverbot und einer "Electro only"-Strategie. "Das könnte der deutschen Automobilindustrie das Rückgrat brechen und zu einer wirtschaftlichen Kernschmelze führen", warnt Uniti-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn.

Verbrennerverbot schadet dem Klima

Das pauschale Verbot für neue Verbrenner führt nicht nur zum Verlust von Wertschöpfung und Industriearbeitsplätzen in Deutschland, sondern es schadet auch dem Klimaschutz. Hält der EU-Gesetzgeber daran fest, erfolgen keine Investitionen in den Produktionshochlauf von E-Fuels, denn diese wären bei einer dann zu erwartenden stetig schrumpfenden Kraftstoffnachfrage wirtschaftlich unrentabel. In der Konsequenz stünden aber für den CO2-neutralen Betrieb der Verbrennerfahrzeuge im Bestand ebenfalls keine E-Fuels-Mengen zur Verfügung. "Statt eines Verbots des Verbrennungsmotors brauchen wir vielmehr einen klaren politischen und regulatorischen Fahrplan für den möglichst schnellen Ausstieg aus fossilen und ebenso einen ambitionierten Pfad für den Einstieg in erneuerbare Kraftstoffe", mahnt Uniti-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn. Weder die gegenwärtige EU-Kraftstoffregulierung (Erneuerbare-Energien-Richtlinie und ergänzende Verordnungen), die bezüglich E-Fuels den Fokus lediglich auf den Flugverkehr legt, noch eine auf EU-Ebene diskutierte "E-Fuels-only"-Fahrzeugkategorie für neue Verbrenner können ausreichende Investitionsanreize liefern, wenn der EU-Gesetzgeber an einem Verbot für neue Verbrenner im Pkw- und Lkw-Bereich festhält.

Angesichts der aktuell bei Volkswagen intensiv geführten Debatte über mögliche Standortschließungen macht Uniti mit einer Plakataktion im Stadtgebiet von Wolfsburg darauf aufmerksam, dass erneuerbare Kraftstoffe unverzichtbare Beiträge zum Klimaschutz und zum Erhalt der vom Verbrennerantrieb abhängigen Arbeitsplätze in der Automobilindustrie leisten könnten. Uniti-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn fordert einen Kurswechsel: "Nur mit Technologieoffenheit, das heißt sowohl mit Elektromobilität als auch von mit erneuerbaren Kraftstoffen angetriebenen Verbrennerfahrzeugen, können Arbeitsplätze erhalten, der Wirtschaftsstandort Deutschland gesichert und die Klimaziele erreicht werden."

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Verbrennerverbot

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


Servicetechniker (m/w/d)

Lehrte;Langenhagen

-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Sprit+ Online ist der Internetdienst für den Tankstellenmarkt und richtet sich an Tankstellenunternehmer, Waschbetriebe, Mineralölgesellschaften und Verbände. Neben tagesaktuellen Nachrichten mit besonderem Fokus auf die Bereiche Politik, Shop/Gastro, Tank-/Waschtechnik und alternative Kraftstoffe enthält die Seite ein Branchenverzeichnis. Ergänzt wird das Online-Angebot um betriebswirtschaftliche Führung/Personalien und juristische Angelegenheiten. Relevante Themen wie E-Zigaretten, Energiemanagement und Messen findet man hier ebenso wie Bildergalerien und Videos. Unter #HASHTAG sind alle wichtigen Artikel, Bilder und Videos zu einem Themenspecial zusammengefasst. Ein kostenloser Newsletter fasst 2x wöchentlich die aktuellen Branchen-Geschehnisse zusammen. Sprit+ ist offizielles Organ der IG Esso.