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Für Behinderte und Senioren: VFMP fordert Umdenken beim Aufbau der Ladeinfrastruktur

20.08.2021 12:22 Uhr
Ladesäule-Rollstuhl
Oft sind die Ladeplätze oft so eng nebeneinander, dass Rollstuhlfahrer ihr Fahrzeug gar nicht erst verlassen können, wenn sie auf einem dieser Plätze halten. Für eventuell andere Positionierungen des Autos sind die Ladekabel meist nicht lang genug.
© Foto: Paravan

Der Verband der Fahrzeugumrüster für mobilitätseingeschränkte Personen in Deutschland e.V. (VFMP) weist darauf hin, dass bei den derzeitigen Lösungen zum Laden von Elektroautos die Belange von Menschen mit Behinderung und Senioren häufig nicht berücksichtigt werden. Er fordert, schon in dieser frühen Phase den Aufbau einer barrierefreien Infrastruktur konsequent zu planen und umzusetzen.

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Dank zum Teil neuer Lösungen können Menschen mit Behinderung und Senioren auch mit Elektroautos weiter mobil sein – zumindest, solange sie das Auto nicht laden müssen. Denn beim Aufbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos blieb diese Zielgruppe nach Ansicht des VFMP bisher weitgehend unberücksichtigt. 


Zwar ist auch das Betanken eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor für viele Menschen nicht ohne Hilfe möglich. Da die allermeisten Tankstellen jedoch mit Personal betrieben werden, hat sich ein einfaches und gut funktionierendes System etabliert, das es Menschen mit Behinderung beinahe zu jeder Uhrzeit und an jedem Ort möglich macht, ihr Auto zu betanken beziehungsweise betanken zu lassen. Im Gegensatz dazu sind Ladesäulen und selbst Ladeparks in der Regel zur Selbstbedienung ausgerichtet, sodass Menschen mit Assistenzbedarf auf Hilfe angewiesen sind.


Der Assistenzbedarf beim Laden eines Elektroautos könnte schon dadurch deutlich gesenkt werden, wenn Ladesäulen so konzipiert und aufgestellt würden, dass sie von Rollstuhlfahrern und Nutzern von Rollatoren problemlos erreicht werden können. Derzeit ist es jedoch häufig so, dass die Ladesäulen auf Podesten oder in Grünstreifen montiert sind und vielfach sogar noch von eigens angebrachten Barrieren, wie zum Beispiel Pollern, geschützt werden.


Damit Elektroautos zukünftig auch von Menschen mit Behinderung und Senioren uneingeschränkt genutzt werden können, müssen ihre Anforderungen bereits in dieser frühen Phase des Aufbaus der Ladeinfrastruktur berücksichtigt werden. „Insbesondere die Ladesäulenverordnung sowie das Schnellladegesetz müssen möglichst rasch im Sinne der Barrierefreiheit angepasst werden“, fordert Mathias Koch, Leiter Gesamtvertrieb bei Paravan, einem der europäischen Marktführer für behindertengerechte Autoumbauten und Mitglied des VFMP. „Unserer Ansicht nach ist es für alle Beteiligten viel besser, die Infrastruktur von vorneherein barrierefrei aufzubauen, als sie später für viel Geld entsprechend umrüsten zu müssen“, betont Frank Rösner, 1. Vorsitzender des VFMP. (red)

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