Der Baustart für den Elektrolyseur in Dörpum ist ein weiterer Meilenstein für das Projekt E-Farm. Zwei Elektrolyseure sind bereits in Bosbüll, ein weiterer am Firmensitz von GP Joule in Reußenköge in Betrieb. Die Abwärme der Elektrolyseure in Bosbüll fließt in ein Nahwärmenetz, um Gebäude in der Umgebung zu beheizen. Die Projektpartner streben an, ein solches Wärmenetz auch in Dörpum umzusetzen.
Dank der bereits gesammelten Erfahrung und des weitgehend vorinstallierten Elektrolysecontainers von H-Tec Systems wird die Anlage bereits in wenigen Monaten grünen Wasserstoff liefern können. Der fünfte und letzte Elektrolyseur des Projekts v soll in Langenhorn entstehen. Damit lässt sich genügend grüner Wasserstoff erzeugen, um 20 Busse oder 100 Pkws täglich klimafreundlich anzutreiben.
Peter Reinhold Petersen, Bürgermeister der Gemeinde Bordelum sagt: "In Bordelum ist die Energiewende in vollem Gang. Dörpum und die gesamte Gemeinde Bordelum decken ihren Strombedarf bilanziell bereits vollständig mit Windkraft, Photovoltaik und Biogas. Bald können wir Energie in Form von grünem Wasserstoff in die nächstgelegenen Städte exportieren. Unser nächstes Ziel ist es, echte regionale Unabhängigkeit zu erlangen – auch in der Wärmeversorgung."
Norbert Möllgaard, Geschäftsführer des Umspannwerk Dörpum: „Umspannwerke sind hier in Nordfriesland Knotenpunkte für die Energiewende. Indem der Elektrolyseur gezielt dann arbeitet, wenn viel Windstrom erzeugt wird, entlastet er das Umspannwerk und das Verteilnetz, wenn es am nötigsten ist. Das wird beim Fortschreiten der Energiewende eine zentrale Funktion der grünen Elektrolyse sein“.
André Steinau, Geschäftsführer von eFarming und der GP Joule Hydrogen: „Mit dem Bau des Elektrolyseurs in Dörpum geht unser Schaufensterprojekt E-Farm nun in die Zielgerade. Die Wasserstofftankstellen sind bereits in Betrieb und liefern klimafreundlichen Treibstoff für die ersten zwei Busse und rund 60 im Kreis Nordfriesland zugelassene Pkws mit Brennstoffzellenantrieb. Wir arbeiten bereits daran, weitere Brennstoffzellenfahrzeuge auf die Straße zu bringen. Auch in anderen Landkreisen hat eFarm bereits Nachahmer gefunden.“
Nach dem Vorbild von E-Farm sind auch in anderen Gemeinden und Landkreisen regionale Wasserstoffnetzwerke entstanden. In Ostfriesland initiierte GP Joule zum Beispiel das Projekt H2Nord. In Bremerhaven und in Waiblingen sollen im Laufe des Jahres 2023 jeweils eine grüne Wasserstoffproduktion starten. "Die Pionierleistung hat sich gelohnt. eFarm ist zur Blaupause für eine regionale Wasserstoffwirtschaft geworden, noch bevor die letzte Anlage vollständig installiert ist", sagt Melanie Koch, Prokuristin von E-Farming.
Über GP Joule
2009 mit der Überzeugung gegründet, dass 100 Prozent erneuerbare Energieversorgung machbar ist, ist GP Joule heute ein System-Anbieter für integrierte Energielösungen aus Sonne, Wind und Biomasse sowie ein Partner auf Versorgungsebene für Strom, Wärme, Wasserstoff sowie Elektromobilität. GP Joule ist damit ein Pionierunternehmen der Sektorenkopplung. Für die mittelständische Unternehmensgruppe arbeiten rund 500 Menschen in Deutschland, Europa und Nordamerika. GP Joule ist Träger des Umweltpreises der Wirtschaft Schleswig-Holstein 2019 und des German Renewables Award 2020.
Über E-Farm
Das Wasserstoff-Verbundprojekt E-Farm wurde 2017 von GP Joule initiiert. In der geschäftsführenden E-Farming engagieren sich 20 regionale Gesellschafter, darunter Bürgerwind- und Solarparks sowie Stadtwerke. Im Zuge des Projekts wurde eine lokale Wasserstoff-Infrastruktur geschaffen, die von der Erzeugung durch Elektrolyse über die Verbreitung bis zur Flottennutzung in Brennstoffzellenfahrzeugen reicht. Zum Projekt gehören fünf Elektrolyseanlagen in der Nähe von bestehenden Windparks, zwei Wasserstofftankstellen, zwei Brennstoffzellenbusse und bisher dreißig Brennstoffzellen-Pkws.