Sprint hat die erste HVO-100-Zapfsäule in Berlin eröffnet. Seit Ende April 2024 können Autofahrer den nicht fossilen Diesel-Kraftstoff aus Rest- und Abfallstoffen tanken. Der Premiumdiesel darf seit dem 29. Mai 2024 offiziell frei an öffentlichen Tankstellen verkauft werden (wir berichteten).
Zum Verkaufsstart in Berlin kamen zahlreiche hochrangige Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Verbänden zur Sprint-Tankstelle in der Kniprodestraße 25. Zu den Gästen gehörten unter anderem Christian Dürr, Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, und Judith Skudelny, umweltpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, die sich in den vergangenen Monaten für die Zulassung von HVO 100 Diesel stark gemacht haben. Außerdem waren Daniel Kaddik, Geschäftsführer des Bundesverbands freier Tankstellen (bft), und Michael Haberland, Präsident des Automobilclubs Mobil in Deutschland, vor Ort.
Literpreis von HVO 100 Diesel teurer ist als bei dem fossilen Produkt
Aufgrund der sehr niedrigen CO2-Neuemissionen entfällt bei HVO 100 Diesel die CO2-Steuer. Allerdings liegen die Herstellungskosten aktuell noch über denen von herkömmlichen Diesel, sodass der Literpreis derzeit ein paar Cent teurer ist als bei dem fossilen Produkt. "Wir gehen aber davon aus, dass der Preis mit steigender Nachfrage und Verbreitung auf ein ähnliches Niveau wie fossiler Diesel sinken könnte", sagte Sprint-Geschäftsführer Duraid El Obeid.
Sprint plant, HVO 100 Diesel an sieben weiteren Stationen einzuführen, die bisher Diesel protect 25 mit einer HVO-Beimischung von 25 Prozent angeboten haben. "In den vergangenen Monaten haben sich insbesondere die mittelständischen Energieunternehmen für die freie Zulassung des Kraftstoffs in Reinform an öffentlichen Tankstellen eingesetzt. Nun arbeiten wir gemeinsam als Branche daran, ein deutschlandweites Netz für HVO 100 Diesel aufzubauen, um das Premiumprodukt flächendeckend für Autofahrer verfügbar zu machen", betonte El Obeid.