Die CEOs und die Betriebsratsvorsitzenden der fünf größten Automobilzulieferer Deutschlands, Bosch, Continental, Mahle, Schäffler und ZF, sowie die IG Metall haben in einem gemeinsamen Brief Bundeskanzler Scholz zur Stärkung der Automobilindustrie aufgerufen. Neben Forderungen nach Unterstützung beim Hochlauf der E-Mobilität setzen sie sich in dem Schreiben auch für erneuerbare Kraftstoffe und mehr Technologieoffenheit ein, um echte CO2-Reduzierungen im Verkehrsbereich zu erreichen.
"Wie immer man die Chancen erneuerbarer Kraftstoffe (synthetische oder bio-basierte) in der Zukunft einschätzt: Es besteht kein Grund, sie als weiteren Beitrag zu einer klimaneutralen Mobilität ab 2035 auszuschließen. So begrüßen wir, dass die EU-Kommission eine neue Regelung für Fahrzeuge, die nur mit E-Fuels betrieben werden, in Aussicht gestellt hat. Hier ist eine praktikable Umsetzung notwendig. Zudem sollte sich die Bundesregierung für eine Berücksichtigung aller nachhaltigen erneuerbaren Kraftstoffe einsetzen", fordern die Unterzeichner des Briefs. Und weiter appellieren sie: "Unser Bestreben muss es sein, schnellstmöglich echte CO2-Reduzierungen im Verkehrsbereich zu erreichen, um die Klimaziele einzuhalten. Hierzu können alle Technologien, inklusive Plugin-Hybride sowie Verbrennungsmotoren, die mit CO2-neutralen Kraftstoffen fahren, einen Beitrag leisten. Und: Hier können die derzeitigen Kompetenzen der Beschäftigten viel besser genutzt werden.“
Uniti-Hauptgeschäftsführer Elmar Kühn: "Wir unterstützen diese Forderungen ausdrücklich! Mit erneuerbaren Kraftstoffen könnte der Verbrennungsmotor zum Klimaschutz beitragen, was ein Verbot dieser Antriebstechnologie obsolet macht. Der politisch in Europa vorangetriebene Ansatz, allein auf die Elektromobilität zu setzen, schadet dem Klima sowie der deutschen Automobilindustrie und den mit ihr verbundenen Arbeitsplätzen."
Eine im Oktober 2024 veröffentlichte Prognos-Studie im Auftrag des VDA hatte ergeben, dass durch die Elektrifizierung des Antriebsstrangs für die Herstellung von Fahrzeugen eine insgesamt niedrigere Beschäftigung benötigt wird als in der Vergangenheit. Diese Transformation könnte etwa 190.000 Jobs bis 2035 kosten so der VDA.
Kühn weiter: "Wir begrüßen den klaren und lauten Appell von Unternehmens- und Arbeitnehmervertretern sowie der IG Metall für mehr Technologieoffenheit, der von der Politik in Berlin und Brüssel gehört werden sollte. Die deutsche Automobilwirtschaft und damit auch der Industriestandort Deutschland kämpfen ums Überleben, Hundertausende Industriearbeitsplätze stehen hier auf der Kippe.“ Uniti fordert daher die politischen Entscheidungsträger in Deutschland dazu auf, geeignete Rahmenbedingungen für den Hochlauf erneuerbarer Kraftstoffe zu schaffen und sich zudem auf europäischer Ebene für eine Rücknahme des Neuzulassungsverbots für neue Pkw und Lkw mit Verbrennungsmotor einzusetzen.