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VDB: Verbrauch von Biodiesel stark eingebrochen

17.12.2024 06:08 Uhr | Lesezeit: 3 min
Biodiesel B10
Für eine Erholung des Biokraftstoffmarktes müssen zwingend Schritte folgen.
© Foto: VDB

Das Umweltbundesamt geht von einem Minus von 24 Prozent beim Verkauf von Biodiesel im Vergleich zum Vorjahr aus. Erklärungen für den Rückgang liefert der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB).

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Im laufenden Jahr ist der Verbrauch von Biodiesel stark eingebrochen. Die Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) am Umweltbundesamt geht von einem Minus von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus.

"Der starke Rückgang beim Verbrauch von Biodiesel ist eine schlechte Nachricht für den Klimaschutz", sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB). "Der Marktanteil fossiler Antriebsenergie liegt weiter bei über 90 Prozent. Aktuell und auch in den nächsten Jahren sind es die Biokraftstoffe, durch die am meisten CO2 im Straßenverkehr eingespart wird. Neben dem Hochlauf der Elektromobilität wird auch ein steigender Anteil von Biodiesel benötigt, um den Verbrauch fossiler Kraftstoffe zu senken."

Erklären lässt sich der Rückgang beim Verbrauch von Biodiesel unter anderem mit einer vor kurzem geänderten gesetzlichen Regelung, der 38. Bundesimmissionsschutzverordnung. Danach können Mineralölunternehmen eingesparte Emissionen aus den Vorjahren nur noch 2024 und dann erst wieder ab 2027 auf die Treibhausgasminderungsquote anrechnen lassen. Aufgrund des Überschusses an CO2-Einsparungen aus den Vorjahren, die 2024 eingelöst wurden, bestand offenbar im laufenden Jahr kein Bedarf, die üblichen Biodiesel-Mengen einzusetzen. Für 2025 und 2026 erwartet das Umweltbundesamt, dass diese Regelung für einen Anstieg beim Verbrauch an Biokraftstoffen sorgen könnte. 

"Wir teilen die Einschätzung des Umweltbundesamtes, dass der Verbrauch von Biodiesel in diesem Jahr zwar eingebrochen ist, sich in den nächsten beiden Jahren aber erholen könnte. Das ist allerdings kein Selbstläufer", so Baumann. "Für eine Erholung des Biokraftstoffmarktes müssen jetzt zwingend weitere Schritte folgen. Nach wie vor überschwemmen Importe vermeintlich fortschrittlicher Biokraftstoffe den deutschen Markt, die nicht sauber zertifiziert und kontrolliert worden sind." Das müsse sich schleunigst ändern. Baumann fordert, dass sich Produzenten fortschrittlicher Biokraftstoffe registrieren und von deutschen Behörden kontrollieren lassen müssen. Ansonsten dürfe dieser Kraftstoff nicht auf die Treibhausminderungsquote angerechnet werden. "Nur mit einem Zulassungsverfahren können wir Betrug verhindern und ehrlichen Herstellern von Biokraftstoffen wieder eine Perspektive bieten." Alles hänge am politischen Willen. Bleibe das Bundesumweltministerium untätig, werde das Problem zweifelhafter Überschüsse nur verschoben. Das schade allen, die in fortschrittliche Biokraftstoffe, Ladesäulen oder Elektro-Busse im ÖPNV investieren wollen. "Ohne verschärfte Regelungen und strenge Kontrollen der Behörden wird es diese so wichtigen Investitionen in Klimaschutz im Straßenverkehr schlichtweg nicht geben", betont Baumann.

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