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Auswertung des Statistischen Bundesamtes: Zigarettenabsatz auf historischem Tiefstand

09.02.2023 09:02 Uhr | Lesezeit: 2 min
Auswertung des Statistischen Bundesamtes: Zigarettenabsatz auf historischem Tiefstand
Der niedrigere Zigarettenabsatz im Inland auch nicht vollständig durch billigere Einkäufe in Polen, Tschechien, Österreich, Luxemburg oder durch den Schwarzmarkt kompensiert wurde.
© Foto: dpa/picture alliance/Sven Simon

Der Zigarettenabsatz ist 2022 auf 65,8 Milliarden. Stück gefallen. Das sind 8,3 Prozent weniger als im Vorjahr, als noch 71,7 Milliarden Zigaretten versteuert wurden. Das geht aus den am 8. Februar vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zum Steuerzeichenbezug für Tabakwaren und Substituten für Tabakwaren hervor.

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Zigarettenkonsumenten sind sehr preissensibel, so der BVTE (Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse). Durch Tabaksteuererhöhungen sowie durch inflationsbedingte Preisanpassungen ist zum Beispiel eine Packung Zigaretten im Top-Markenbereich 2022 und 2023 jeweils um über fünf Prozent teurer geworden und liegt damit unter der durchschnittlichen Inflationsrate. Ein Teil der Konsumenten sei seit der Pandemie auf Dreh- und Stopftabak umgestiegen oder habe den Konsum eingeschränkt. Einige seien auf neuartige Nikotinprodukte oder Tabakerhitzer umgestiegen.

© Foto: Statistisches Bundesamt

Zigarettenabsatz geht zurück

"Fakt ist, in Deutschland wird nicht mehr, sondern weniger geraucht", so Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des BVTE. Der bundesweite Anteil der nicht in Deutschland versteuerten Zigaretten liegt etwa zehn Prozent unter dem Vorkrisenniveaus von 2019 als der Anteil noch 19,1 Prozent betrug. Das heißt, dass der niedrigere Zigarettenabsatz im Inland auch nicht vollständig durch billigere Einkäufe in Polen, Tschechien, Österreich, Luxemburg oder durch den Schwarzmarkt kompensiert wurde. Dies geht aus der Ipsos-Entsorgungsstudie hervor, die jährlich circa 185.000 weggeworfene Zigarettenschachteln aus Entsorgungsanlagen und von der Straße nach ihrer Herkunft untersucht.

Der steuerlich günstigere Feinschnitt (Dreh- und Stopftabak), ist mit 25.080 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr mit 24.854 Tonnen mit einem Zuwachs von 0,9 Prozent stabil geblieben. Zigarren/Zigarillos verzeichnen im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 8,9 Prozent. Die Steuerkategorie Pfeifentabak, die 2021 noch den klassischen Pfeifentabak, Wasserpfeifentabak und die Tabakerhitzer umfasste, gibt nur noch den Absatz des klassischen Pfeifentabaks an, der als Nischenprodukt nur 324,5 Tonnen erreichte. Die Menge beim Wasserpfeifentabak lag bei 962,6 Tonnen.

E-Shishas: Potenzial trotz starker Regulierung

Shisha-Tabak ist ein Lifestyle-Produkt mit wachsendem Potenzial. Da jedoch Wasserpfeifentabak seit 2022 ähnlich wie Zigaretten besteuert wird und die Packungsmenge seit Juli 2022 in Deutschland auf 25 Gramm beschränkt wurde, kämpft die Branche in Deutschland um ihre Existenz. Im Vorjahr dürfte die Menge deutlich höher gewesen sein.

Zu Tabakerhitzern mit nur zwei Anbietern auf dem deutschen Markt gibt es aus wettbewerblichen Gründen keine publizierten Absatzzahlen vom Statistischen Bundesamt.

E-Zigaretten: Ungewisse Entwicklung durch Steuererhöhung

Seit Juli 2022 werden nikotinhaltige und nikotinfreie Liquids für E-Zigaretten in Deutschland erstmals mit 0,16 Euro/Milliliter versteuert. Die Menge, die versteuert wurde, beträgt 266.018 Liter, das entspricht einem Steuerwert von 42,6 Millionen Euro. Die nächste Steuerhöhung für E-Zigaretten steht erst 2024 an. Zu steuerlich bedingten Ausweichbewegungen der Liquid-Konsumenten können noch keine Aussagen getroffen werden. Effekte der Steuererhöhungen werden erst sichtbar sein, wenn die unversteuerten Altbestände im Markt ab dem 13. Februar nicht mehr verkauft werden dürfen.

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