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Automatentankstellen: Nicht ohne Notrufknopf

09.04.2019 12:00 Uhr
Automatentankstellen: Nicht ohne Notrufknopf
Beim Modell Hecstar von Hectronic ist das Freisprechtelefon direkt in den Automaten integriert.
© Foto: Hectronic

Automatentankstellen brauchen eine Gegensprechanlage für Notfallsituationen. Das ist zwar nicht neu, wird aber derzeit verstärkt kontrolliert.

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Tankstellen, die ohne Beaufsichtigung betrieben werden, müssen über eine Gegensprechverbindung zu einer ständig besetzten Stelle verfügen. So legen es die Technischen Regeln für Betriebssicherheit/Gefahrstoffe (TRBS 3151/TRGS 751) fest. Betroffen sind davon sowohl reine Automatentankstellen als auch Shoptankstellen, die nachts auf Automatenbetrieb umstellen. Empfänger des Anrufs kann der Betreiber sein oder auch eine von ihm beauftragte und eingewiesene Stelle. Den Störungen muss in einem jeweils angemessenen Zeitraum begegnet werden. Was das konkret bedeutet, hängt von der Art der Störung ab. Festgelegt werden Zeiträume anhand Schadensszenarien im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung.

Erstmals kam eine Diskussion über eine notwendige ständige Notfalleinrichtung bereits vor 20 Jahren auf, als die ersten Automatentankstellen in Betrieb gingen, erklärt Hermann Dinkler, Experte für Anlagensicherheit beim Verband der Technischen Überwachungs-Vereine (VdTÜV). Derzeit scheinen die Behörden auf diese Regelung aufmerksam geworden zu sein, denn aus der Branche hört man von verstärkten Kontrollen durch die Gewerbeaufsicht.

Wozu es eine solche ständig besetzte Gegensprecheinrichtung braucht, beschreibt Dinkler so: „Wenn demjenigen, der tankt, irgendetwas komisch vorkommt, wenn der Zapfschlauch abgerissen ist oder eine Zapfsäule angefahren wurde, kann der Betreiber sofort benachrichtigt werden.“

Knopf drücken und abwarten

Üblicherweise wird die Gegensprecheinrichtung laut Dinkler im Rahmen der wiederkehrenden Prüfung kontrolliert. Dann werde einfach der Knopf gedrückt und abgewartet, was passiert. Funktioniert die Verbindung nicht, handelt es sich um einen Mangel und der Betreiber muss nachbessern. „Tankautomaten, die neu in Betrieb genommen werden, erhalten ohne den Nachweis einer Gegensprechanlage gar keine Betriebsgenehmigung“, erklärt Sven Stottmeier, Vertriebsleiter ­D-A-CH bei Hectronic.

Deshalb bietet der Systeman­bieter beim Modell Hecstar ein Freisprechtelefon an, das direkt in den Automaten integriert ist. In der Konfiguration hinterlegt man eine Telefonnummer, die bei Tastendruck angerufen wird. „Ein Teil der Kunden bestellt diese Option, der andere Teil löst es mit einer separaten Gegensprechanlage irgendwo auf der Tankstelle“, sagt Stottmeier. Vorteil der Gegensprechfunktion direkt am Tank­automat sei natürlich, dass der Kunde nicht lange suchen muss. Gerade bei echten Notfällen, wie etwa einer Leckage an einer Flüssiggas­tank­stelle, die zu einer Explosion führen kann, ist das enorm wichtig, gibt Dinkler zu bedenken.

Fachleute sind gefragt

Bei solchen tankstellenspezifischen Notfällen hält Nico Krippl, Key Account Manager beim IT-Dienstleister SMF, es für zentral, dass am anderen Ende der Leitung jemand sitzt, der sich mit Tankstellen auskennt und dementsprechend weiß, was zu tun ist. Es reiche nicht aus, nur auf die nächste bemannte Station umzuleiten, wo dann vielleicht eine Schüleraushilfe den Anruf entgegennähme. Gerade für den Mittelstand und kleinere Mineralölgesellschaften ist die Organisation einer rund um die Uhr besetzten Notrufstelle aus Krippls Erfahrung manchmal schwierig.

Deshalb bietet SMF als Volldienstleister zwei Service-Pakete an: Entweder das reine Kategorisieren von Meldungen, die dann an den Kunden weitergegeben werden, der sich selbst um die weitere Bearbeitung kümmert. Oder SMF übernimmt gleich die Beauftragung der weiteren Dienstleister, so dass sich der Betreiber um nichts mehr kümmern muss.

(Autorin: Julia Richthammer; Der Artikel erschien in Sprit+ Ausgabe 4.2019)

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