Nach Auffassung des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) zeigt der am 19. August 2020 von der Bundesregierung beschlossene Klimaschutzbericht 2019 die ernüchternde Wirklichkeit der deutschen Bemühungen zur Treibhausgasminderung im Verkehr. „Wir fordern für die Zukunft ein umfassendes Konzept für den Straßenverkehr mit konkreten Maßnahmen für eine Abkehr von fossilen Kraftstoffen. Die Klimaschutzbemühungen der Bundesregierung im Verkehr sind und bleiben unzureichend“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim VDB. Anstatt zu sinken, steigen die Emissionen im Mobilitätsbereich nach Angaben des Klimaberichts 2019 im Vergleich zu 2018 um 1,3 Millionen Tonnen auf 163 Millionen Tonnen. Da in anderen Sektoren der Treibhausgasausstoß sinkt, steigt der Anteil des Verkehrs an den Gesamtemissionen auf 19 Prozent an.
Das deutsche Klimaschutzgesetz sieht für den Verkehrsbereich im kommenden Jahr 2021 eine Reduzierung der Emissionen auf 145 Millionen Tonnen CO2 vor. Auch danach soll der Ausstoß von Treibhausgasen im Mobilitätssektor weiter drastisch sinken. „Um diese enorm ehrgeizigen Ziele auch nur annähernd zu erreichen, müssen Biokraftstoffe als die bisher einzige in nennenswertem Umfang vorhandene Alternative zu fossilen Kraftstoffen durch weitere Optionen zügig ergänzt werden. Das sind Elektromobilität und mittel- bis langfristig auch Wasserstoff und andere strombasierte Kraftstoffe“, sagte Baumann. Die Bundesregierung müsse die Förderung von Biokraftstoffen weiter ausbauen. Die Beimischungsgrenzen sollten angehoben und die Treibhausgasquote erhöht werden. „Ohne diese Maßnahmen erscheint ein erneutes Verfehlen der Ziel auch in 2021 sehr wahrscheinlich." Unstrittig sei, dass neben neuen Antrieben und Kraftstoffen auch Verkehrsverlagerung und -vermeidung benötigt werden. Von den erneuerbaren Energien im Straßenverkehr stellen nachhaltig hergestellter Biodiesel, Bioethanol und Biomethan nahezu 100 Prozent. (jr)