Der Diebstahl von Treibstoff an britischen Tankstellen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Betreiber hätten zwischen Juli und September in fast 40.000 Fällen die Daten von Fahrzeughaltern im Zusammenhang mit Kraftstoffdiebstahl erbeten, teilte die Organisation RAC Foundation am Dienstag unter Berufung auf Daten der Verkehrsbehörde DVLA mit. Das sei ein Anstieg von 77 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als 22.335 Anfragen gestellt wurden. Im dritten Quartal 2019 waren es noch 8.558 Vorkommnisse.
Die Organisation British Oil Security Syndicate schätzt den durchschnittlichen Schaden auf 10.500 Pfund (12.090 Euro) pro Tankstelle im Jahr. In den meisten Fällen seien die Fahrer nach dem Tanken losgefahren, ohne zu bezahlen, hieß es weiter. Bei Treibstoffdiebstahl drohen in Großbritannien bis zu zwei Jahre Haft und/oder eine Geldstrafe in unbegrenzter Höhe.
Der Anstieg komme nicht überraschend, sagte RAC-Foundation-Chef Steve Gooding und verwies auf das deutliche Plus bei Ladendiebstählen. Die starke Steigerung der Kosten etwa für Energie und Lebensmittel verleite manche Menschen dazu, ohne zu bezahlen loszufahren. Es könne aber auch ein Zeichen "für systematischere kriminelle Aktivitäten" sein. Dies würde der Branche echte Kopfschmerzen bereiten. Finanzielle Verluste bei Lieferanten und Betreibern würden lediglich zu höheren Kosten für alle führen, warnte Gooding.