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Geotab-Analyse: Wie stark die Ausgangsbeschränkungen die Verkehre wirklich einbremsen

21.04.2020 08:53 Uhr
Geotab-Analyse: Wie stark die Ausgangsbeschränkungen die Verkehre wirklich einbremsen
Der Verkehr hat im Zuge der Corona-Maßnahmen spürbar abgenommen.
© Foto: Athlon

Der Telematikanbieter und Plattformbetreiber Geotab gewährt in Zeiten von Corona einen interessanten Blick speziell auf die Aktionsradien der Flotten.

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Wer sich bewegt, hinterlässt zwangläufig Spuren. Das zeigen die zahlreichen Bewegungsprofile, welche beispielsweise die Telekommunikationsdienste veröffentlichen, um die Auswirkungen der aktuellen Kontaktbeschränkungen zu dokumentieren. Auch publizierte Grafiken der aktuellen – fast nicht vorhandenen – Flugbewegungen zeigen im Moment eindrucksvoll, was Stillstand wirklich heißt. Einen interessanten Blick speziell auf die Flotten gewährt nun der Telematikanbieter und Plattformbetreiber (MyGeotab) Geotab. Anhand von anonymisierten Flottendaten hat der Fuhrparkdienstleister ermittelt, wie stark sich der mit den Corona-Abwehrmaßnahmen verordnete Lockdown auf den Grenzverkehr ausgewirkt hat und wie sich die Aktionsradien der sogenannten systemrelevanten Flotten wie Polizei, Notdienste und ÖPNV im Vergleich zu den nicht-systemrelevanten Fuhrparks entwickelt haben.

Dass das Herunterfahren die Wirtschaftsströme wirkt, zeigt Geotab mit Analysen von der deutsch-niederländischen sowie der französisch-spanischen Grenze. Die Grenzverkehre nahmen mit den Maßnahmen natürlich spürbar ab, nachdem sich diese allerdings in den Tagen vor den jeweiligen nationalen Lockdowns nochmals stark erhöht hatten. Für die deutsch-niederländischen Grenze hat Geotab folgende Szenarien ermittelt: Als am 15. und 16. März in den Niederlanden und in Deutschland die Einschränkungen des öffentlichen Lebens in Kraft traten, sanken die Aktivität an den Grenzen teilweise stark ab. Bis dahin zeigten aber zum Beispiel der 10. (Dienstag) und der 16. März (Montag) jeweils einen Verkehrsanstieg um 30 beziehungsweise 20 Prozent über dem Durchschnittswert vor dem Start der Eindämmungsmaßnahmen. Ab dem großflächigen Lockdown sanken die durchschnittlichen Verkehrsaktivität auf bis zu 49 Prozent (am 27. März) ab.

Eine Ausnahme bildet hier ein Wochenende: So ermittelte Geotab für den Samstag und Sonntag des 21. und 22. März noch einmal überdurchschnittliche Fahrsteigerungen zwischen vier und 19 Prozent. Zwischen Frankreich und Spanien sank die Aktivität bereits ab dem 14. März, da die Einschränkungen hier früher in Kraft traten. Am 29. März sank die Anzahl der Grenzübertritte von Frankreich nach Spanien auf nur noch 15 Prozent im Vergleich zum früheren Durchschnitt, so der Telematikanbieter.

Ein Blick in die jeweiligen Länder gibt ein Gefühl dafür, wie stark die Einschnitte ins bisherige normale Leben wirklich sind. Während in Frankreich und Spanien mit ihren strikten Ausgangsbeschränkungen sich die Verkehre auf nur noch 20 beziehungsweise 60 Prozent der durchschnittlichen Auslastung einpendeln, fällt die Aktivität in Deutschland weniger stark ab und fiel bisher nicht unter 80 Prozent, so die Geotab-Analyse. Großbritannien, das erst spät auf den jetzigen Eindämmungs-Modus umschwenkte, erlebte kurz vor Beginn der Maßnahmen noch Verkehre von 30 Prozent über dem Durchschnitt, ehe auch hier die Bremse gezogen wurde und nun der Wert bei etwas über 60 Prozent des durchschnittlichen Aufkommens lag.

Die Geotab-Experten haben zudem eine Unterscheidung der Flottenaktivitäten zwischen den systemrelevanten und den nicht-systemrelevanten Fuhrparks in den verschiedenen Ländern vorgenommen. Betrachtet wurde der Zeitraum vom 15. Februar bis zum 2. April. Europaweit kommt es demnach zu stetig sinkenden Aktivitäten der nicht-systemrelevanter Flotten. Insbesondere an den Wochenenden seit dem 14. und 15. März verstetige sich dieser Trend, heißt es seitens des Fuhrparkdienstleisters. Im Kontrast dazu bleiben die systemrelevanten Flotten natürlich auf der Straße sichtbar. Hier zeigen sich die Aktivitäten besonders am Wochenende ungebrochen hoch. Auch unter der Woche ist nur ein leichter Rückgang zu verzeichnen, so die Analyse. (red)

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