Mein Bezirksleiter verlangte anfangs, dass ich die Artikel im Lagerkeller auspacken und dort ordentlich im Regal platzieren lasse. Wenn ein Mitarbeiter beispielsweise die Folie eines 12er-Schrumpfpacks Multidrinks aufgerissen und einige Flaschen für den Shop herausgenommen hat, sollte er die verbliebenen sauber hintereinander im Lager aufstellen. Ich habe diese Zusatzarbeit, die das Handling einzelner Flaschen verlangt, abgelehnt. Mein Lager sollte lieber schlank und praktisch als schön sein.
Denn was will ich im Lager erreichen? Die Ware soll übersichtlich platziert sein, mit einem Blick gefunden, aber auch mit einem Handgriff für den Shop gepackt. Es soll wenig Ware sein, aber ausreichend. Wenn neue kommt, muss sie neben der alten stehen, damit ein zuverlässiges „First-infirst-out“ gewährleistet ist. Und vor allem möchte ich nicht meine Mitarbeiter im Lager binden, wenn sie doch besser im Shop oder an der Kasse zur Verfügung stehen könnten.
So empfiehlt es sich, jeden Lagerplatz bestimmten Waren zuzuordnen. Wenn Sie die Regale dann noch beschriften, behalten alle Mitarbeiter den Überblick. Es gibt Sicherheitsregeln, die im Lager zu beachten sind: Schwere Sachen kommen nach unten, leichte nach oben, damit auch kleinere Mitarbeiter ohne Unfallgefahr packen können. Putzmittel, Öle und Autozubehör lagern nicht über Lebensmitteln, damit keine Chemikalien auf Essbares tropfen.
Beantworten Sie für sich zudem die Frage, ob Sie das Lager so organisieren, dass es bequeme Laufwege bei der Anlieferung bietet, oder lieber so, dass es für Ihre Mitarbeiter den Aufwand beim Nachfüllen des Shops verringert. Ich meine, die Mitarbeiter sollten täglich schnell zurück im Kundenraum sein. Deshalb empfehle ich, die Schnelldreher, die häufiger nachgefüllt werden müssen, näher am Shop zu lagern als die Langsamdreher. So dauert die Anlieferung vielleicht ein wenig länger, aber im Alltag kann auch zwischen zwei Kunden schnell das Wichtigste aufgefüllt werden. Einen anderen Tipp habe ich für das Weinsortiment parat. Passen Sie die Platzierung im Shop so an, dass jede Sorte zwei Flaschen breit und mindestens fünf Flaschen tief steht. Dann kann die Auffüllung immer kartonweise erfolgen. Wenn das Regal noch mit vier Flaschen gut ausschaut, passen schon wieder die sechs von einem vollen Karton dahinter. Das spart Arbeitswege, und durch das Handling von Kartons statt einzelner Flaschen entsteht auch weniger Bruch.
Die wichtigsten Artikel werden am besten doppelt und dreifach im Shop platziert – wie Snickers-Riegel oder gängige Bier- und Wassersorten. Der Kunde soll die Artikel schnell finden, niemals aber leere Regalbretter vorfinden, auch wenn mal nicht gleich Zeit für das Nachfüllen sein sollte. Im Lager liegt dann umso weniger Ware – dort macht sie schließlich auch keinen Umsatz.
Fazit: Als Abrundung der Shoporganisation empfehle ich eine Aktualisierung der Ordnung im Lager nach Umsatzbedeutung und Laufwegen.