„Der Straßengüterverkehr könnte sich bis 2050 verdreifachen. Gleichzeitig bleibt Deutschland bisher hinter den eigenen Zielen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen zurück. Hinzu kommt, dass in vielen Städten und Regionen die Stickoxid- und andere Schadstoffgrenzwerte überschritten werden. Es ist also wichtig, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Luftqualität zu verbessern, zum Beispiel durch neue kohlendioxidarme oder -freie Antriebsarten und Kraftstoffe sowie verbesserte Kraftstoffeffizienz“, sagt der Geschäftsführer der Shell in Deutschland, Fabian Ziegler.
Neben verbrauchsarmem Diesel mit wachsendem biogenen Anteil setzt Shell dabei künftig vermehrt auf Bio-LNG für den Schwerlastverkehr, sowie Stromladelösungen und grünen Wasserstoff für diverse Anwendungen im Straßengüterverkehr. Dabei arbeitet Shell eng mit Industriepartnern zusammen, um das „Henne-Ei-Problem“ aufzubrechen und dem Angebot auch eine Nachfrage gegenüberzustellen. Für den neu vorgestellten Brennstoffzellen-Lkw heißt das konkret: Paul Nutzfahrzeuge baut das Fahrzeug mit Komponenten von Mercedes-Benz Special Trucks, ZF und Toyota, und sichert Service, Wartung sowie die Teileversorgung. Maier Korduletsch errichtet die erste Wasserstoff-Tankstelle für die ersten Trucks. Shell plant die Belieferung mit grünem Wasserstoff und entwickelt eine integrierte Mobilitätsplattform.
Basis des neuen Null-Emissions-Fahrzeuges ist ein sogenannter „Glider“ – das heißt ein Chassis samt Fahrerkabine des Mercedes-Benz Atego, von Paul Nutzfahrzeuge ausgerüstet mit einem Zentralantrieb von ZF und einer Brennstoffzelle von Toyota. Das 15 Tonnen Fahrgestell mit einem Zuggesamtgewicht von 24 Tonnen hat eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern und kann innerhalb von zehn bis 15 Minuten vollgetankt werden. Der Wasserstofftank fasst 30 Kilogramm. Die ersten 25 Prototypen sollen bereits im kommenden Jahr von ausgewählten Kunden getestet werden. Die Serienproduktion ist für 2023 geplant. (sh)