Mit Freude weist der Zentralverband des Tankstellengewerbes (ZTG) auf die Auswertung der Kriminalstatik des Jahres 2016 hin. Den Zahlen des Bundeskriminalamts zufolge hat es im vergangenen Jahr 571 Überfälle auf Tankstellen gegeben, von denen mehr als jeder zweite (56,7 Prozent) aufgeklärt werden konnte. Seit dem Höhepunkt im Jahr 2003 (1.256 Fälle) hat sich die Zahl der Überfälle mehr als halbiert und liegt sogar unter dem Niveau nach der Wiedervereinigung (661).
ZTG-Geschäftsführer Jürgen Ziegner sieht mehrere Gründe für die erfreuliche Entwicklung: „Zum einen greifen die vorhandenen Sicherheitskonzepte immer besser, zum anderen werden sie bei potentiellen Tätern auch immer bekannter. Dass an Tankstellen wegen der konsequenten Abschöpfung der Kassenbestände nur wenig und bei gesicherten Kassensystemen gar kein Bargeld zu erbeuten ist, ist inzwischen nämlich häufig Thema in den Medienberichten gewesen.“
Bei der Auswertung der Verteilung auf die Bundesländer sind starke Unterschiede auszumachen: Während Thüringen (4), Mecklenburg-Vorpommern (9) und Bremen (6) wenig betroffen waren, wurde in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen mit 120 bzw. 155 Mal deutlich häufiger zugeschlagen. Im Durchschnitt ist das Überfallrisiko jedoch bei knapp 4 Prozent, den Höchststand musste das Saarland mit 6,9% verzeichnen. Am sichersten sind Tankstellen in Bayern mit einem Risiko von knapp unter einem Prozent.
Die schlechteste Aufklärungsquote haben die Bundesländer Berlin (29,4 Prozent), Brandenburg (33,3 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (41,9 Prozent). In Thüringen hingegen wurden alle vier Überfälle aufgeklärt, in Sachsen waren es 13 von 16. Als aufgeklärt gilt gemäß dieser Statistik, wenn nach polizeilicher Einschätzung innerhalb des Berichtszeitraums ein Tatverdächtiger mit hinreichendem Tatverdacht ermittelt wurde. (ms)