Am Freitag, 17. November, wollen zwei Verbände eine gemeinsam in Auftrag gegebene Studie in Berlin vorstellen. Der Tankstellen-Interessenverband (TIV) und das Tankstellengewerbe Bayern, Fachverband des Kfz-Gewerbe Bayern, ließen das Leipziger Marktforschungsinstitut IM Field die Stimmung unter Tankstellenbetreibern untersuchen. Zwei Jahre nach Einführung des Verhaltenskodex sollte die Bestandaufnahme zeigen, ob sich das Verhältnis zwischen MÖG und Unternehmern wie beabsichtigt verbessert oder verschlechtert hat.
Details wollten beide Verbände vorab nicht nennen. In der Einladung an die Presse heißt es jedoch vielsagend, dass mit der Veranstaltung auf Zustände im Tankstellengewerbe aufmerksam gemacht werden wolle, "die nach unserer Meinung an Leibeigenschaft grenzen". Die Stimmung unter den Tankstellenbetreibern sei "entgegen der von den Mineralölkonzernen verbreiteten Sichtweise" schlecht. Soziale Absicherung, das Tankstellensterben im ländlichen Raum und der Mobilitätswandel würden Betreibern große Sorgen bereiten. Den Zeitpunkt der Veröffentlichung haben die Interessensvertreter laut eigener Aussage mit Blick auf die laufenden Koalitionsverhandlungen bewusst gewählt.
Die Studie belege eindrucksvoll, dass die Selbstverpflichtungsinitiative der bisherigen Bundesregierung, also der vor zwei Jahren eingeführte Verhaltenskodex zwischen Betreiber- und Unternehmerverbänden und der Mineralölwirtschaft, "gescheitert" ist, meinen der TIV und das Tankstellengewerbe Bayern. (ms)