In einer Pressemitteilung nimmt der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) Stellung zu den Maßnahmen der Europäischen Union, wie die CO2-Emissionen gesenkt werden sollen. Dabei hatte sich der Umweltministerrat darauf verständigt, dass Neuwagen im Jahr 2030 durchschnittlich 35 Prozent weniger Kohlendioxid ausstoßen sollen als 2021. Das bedeutet, dass die CO2-Emissionen von Neufahrzeugen von aktuell durchschnittlich 131 Gramm je Kilometer über 95 Gramm 2021 auf nur noch rund 62 Gramm im Jahr 2030 sinken müssen. In keiner anderen Region der Welt ist das Klimaziel für Pkw derart ambitioniert, kommentiert der MWV die Pläne. Es sei bezeichnend, dass osteuropäische Länder bei den Verhandlungen für ihre Bürger Ausnahmen mit der Begründung durchgesetzt haben, diese könnten sich Elektroautos nicht leisten.
Besonders problematisch sei, so der MWV weiter, dass der Regulierungsvorschlag der EU unverändert an der „Tank-to-Wheel“-Systematik festhält, bei der nur die CO2-Emissionen ab Tank- oder Ladevorgang zählen. Dadurch werden E-Autos in der Klimabilanz einseitig bevorzugt. Dagegen stünden Pkw, die künftig zum Beispiel mit erneuerbarem Kraftstoff fahren und damit weitgehend klimaneutral sind, nicht besser da als Fahrzeuge, die mit konventionellem Benzin oder Diesel angetrieben werden. Diese EU-Regulierung bedeute eine erhebliche Subventionierung von E-Autos zulasten von Pkw mit Verbrennungsmotor, selbst wenn diese komplett mit erneuerbarem Kraftstoff betankt werden.
Bereits heute kommt die Mineralölwirtschaft ihrer Verpflichtung zur Treibhausgas-Reduzierung im Straßenverkehr nach, betont der MWV in seiner Pressemitteilung. Notwendig wäre, dass darüber hinaus in Verkehr gebrachte erneuerbare Kraftstoffe auf die CO2-Emissionen der Pkw-Neuwagenflotten angerechnet werden können. Nur dann bestehe eine echte Technologieoffenheit, bei der am Ende der Verbraucher entscheiden kann, auf welchem Wege aus seiner Sicht die Klimaziele in der Mobilität am effizientesten und preisgünstigsten erreicht werden. (ab)