„Eine simple Steuererhöhung auf Benzin, Diesel und Heizöl, auch getarnt als CO2-Abgabe, lehnen wir ab. Das bedeutete für einen Großteil der Bevölkerung in Deutschland lediglich eine Verteuerung des Autofahrens und Heizens“, sagte Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV), zu Vorschlägen aus der Politik, eine CO2-Steuer auf fossile Energieträger einzuführen. Eine aufkommensneutrale Weiterentwicklung des heutigen Steuersystems könne dagegen sinnvoll sein.
Rechne man die geltenden Mineralöl- und Kfz-Steuersätze um auf CO2, zahlen Fahrer von Benzinern und Diesel-Pkw schon heute rund 275 Euro Steuern je Tonne CO2. „Elektroautos emittieren im deutschen Strommix allerdings auch Kohlendioxid, zahlen aber nur rund 60 Euro je Tonne“, rechnet Küchen vor und kritisiert: „Autofahrer werden bei Benzin und Diesel also derzeit auch ohne CO2-Steuer steuerlich überproportional hoch benachteiligt."
Mit einem intelligenten Umbau des Steuersystems hingegen ließen sich klimaneutrale synthetische Kraft- und Brennstoffe – E-Fuels – sowie fortschrittliche Biokraftstoffe in die bestehende Mobilitäts- und Wärmeinfrastruktur in Deutschland integrieren. Das dient laut dem MWV-Chef den Klimazielen mehr als weitere politisch verordnete Kostensteigerungen für Verbraucher im Energiesektor.
Für den Durchbruch von E-Fuels sei die Unterstützung der Politik notwendig. „Die Bundesumweltministerin sollte sich zusammen mit der Bundesregierung für die Anrechnung von E-Fuels auf die Pkw-Flottenziele bei den Autoherstellern einsetzen. Es muss jetzt damit begonnen werden, Forschung, Entwicklung sowie Pilotanlagen zu unterstützen und in den nächsten zehn Jahren einen Markthochlauf zu ermöglichen“, fordert Küchen. (ab)