Ob Tanken, Rasten oder Laden von E-Fahrzeugen: Autohöfe gelten als gute Alternative zu den Rastanlagen auf deutschen Autobahnen. Allein die in der Vereinigung Deutscher Autohöfe (VEDA) organisierten mehr als 100 Autohöfe werden eigenen Angaben zufolge bis Ende 2023 auf über 1.100 Ladepunkte mit einer Ladeleistung von bis zu 350 Kilowatt kommen. Im Schnitt bedeutet das Ladezeiten von rund 30 Minuten, bei manchen Fahrzeugmodellen sogar nur 10 bis 20 Minuten.
Damit schneiden laut VEDA die Autohöfe deutlich besser ab als die Rastanlagen auf den Autobahnen. So stellt der ADAC in seinem diesjährigen Test unter Bezugnahme auf Tank & Rast fest, dass es dort zwar 1.400 Schnellladepunkte gibt, aber nur etwas mehr als die Hälfte davon zur Kategorie der High Power Charger (HPC) ab 150 Kilowatt aufwärts gehören.
"Soll sich die Energie- und Verkehrswende in Deutschland weiter beschleunigen, führt am zügigen Ausbau der hochmodernen Schnellladesäulen entlang der Autobahnen kein Weg vorbei", betont Alexander Hillers, Vorstand der SVG Straßenverkehrsgenossenschaft Hessen, Frankfurt am Main. "Die Autohofbetreiber haben dies erkannt und freuen sich auf den weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur auf ihren Anlagen – auch deshalb, weil sie im Gegensatz zu den Autobahnrastanlagen den nötigen Platz haben." Tatsächlich ist bei den VEDA-Autohöfen geplant, zeitnah weitere rund 900 HPC-Ladepunkte zu schaffen.
Zudem wollen die Autohöfe mit LNG und Wasserstoff Tankstellen Maßstäbe setzen in Bezug auf andere umweltfreundliche und saubere Energien. So seien LNG Tankstellen bei etlichen Autohöfen bereits Standard, während der Ausbau von Wasserstoff Tankstellen für Pkw voranschreite.
Neben der Möglichkeit, den vorhandenen Platz für den Ausbau einer effektiven Ladeinfrastruktur zu nutzen, spricht für die Autohöfe ihre gute Erreichbarkeit. Sie liegen in direkter Nähe der Autobahnen und sind gleich aus drei Richtungen anfahrbar: aus beiden Autobahnrichtungen und aus der Region. Autobahnraststätten sind dagegen nur aus je einer Richtung erreichbar. Hillers konstatiert: "Fakt ist, die Energie- und Verkehrswende findet an den Autohöfen statt."