Vermeldete Destatis nach dem ersten Quartal 2017, dass der Absatz von versteuerten Zigaretten (-8,1 Prozent), Zigarren und Zigarillos (-22,5 Prozent) und Feinschnitt (-16,3 Prozent) gegenüber dem Vorjahresquartal rückläufig war, korrigieren die neuesten Zahlen den Eindruck, die Deutschen würden insgesamt weniger Tabakwaren konsumieren. Im zweiten Quartal wurden in Deutschland 10,9 Prozent mehr versteuerte Zigaretten produziert als im zweiten Quartal 2016, Zigarren und Zigarillos stiegen um 9,8 Prozent. Einzig Feinschnitt verlor 4,8 Prozent.
Die starken Unterschiede lassen sich mit der Umsetzung der TPD2 in deutsches Recht und der Einführung der Schockbilder zum 20. Mai 2016 erklären. Die Industrie hatte in den Monaten vor der Gesetzeseinführung auf Vorrat produziert, im zweiten Quartal wurden dementsprechend weniger Steuerzeichen für die Tabakwaren benötigt.
Betrachtet man die ersten sechs Monate im Jahr 2017 zusammen, beläuft sich der Nettobezug an Steuerzeichen für Zigaretten auf 37,192 Milliarden Stück und liegt damit um 0,8 Prozent höher als zum selben Zeitpunkt 2016. Das Segment Zigarren und Zigarillos hingegen verliert mit 1,418 Milliarden Stück 9,2 Prozent (2016: 1,562 Milliarden Stück). (ms)