Deutsche Unternehmen kommen den Bedürfnissen ihrer Kunden nach bargeldlosen Zahlungsmöglichkeiten noch nicht ausreichend nach und verschenken so potenzielle Umsatzpotenziale. Das ist das Ergebnis der Studie "Bezahlen ohne Grenzen? Zahlungsverhalten im digitalen Wandel zwischen Generationen, Regionen und Zukunft" (siehe Kasten).
Von den befragten Unternehmen gaben fast die Hälfte an, dass sie Kartenzahlung nur eingeschränkt anbieten. Bei knapp der Hälfte (45 Prozent) ist Kartenzahlung erst ab einem festgelegten Mindestumsatz möglich.
Nur Barzahlung? Das ist altbacken
Die Antworten der Verbraucher zeigen hingegen eine ausgeprägte Frustration über fehlende digitale Zahlungsmöglichkeiten – mit Folgen: Jeder fünfte Verbraucher (19 Prozent) kauft bei fehlender Möglichkeit der Kartenzahlung nichts. Dabei gaben 40 Prozent der Gen Z (Verbraucher unter 25 Jahren) an, dass sie verärgert sind, wenn Kartenzahlungen nicht akzeptiert werden. Bei den älteren Generationen (55-65 Jahre) liegt der Wert hingegen bei nur 25 Prozent. 50 Prozent der Gen Z (18-24 Jahre) und 52 Prozent der 25-34-Jährigen finden Unternehmen, die nur Barzahlung anbieten, altbacken.
"Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Diskrepanz hinsichtlich der Bedeutung digitaler Zahlungsmethoden."
Alexander Riesenkampff, SVP Europe bei Sumup.
Süden und Osten setzen den Trend in Richtung bargeldlos
Obgleich die Studie zeigt, dass Bargeld bei vielen Verbrauchern nach wie vor ein beliebtes Zahlungsmittel ist, zeichnet sich ein klarer Trend zum bargeldlosen Bezahlen ab. Eine besonders ausgeprägte Präferenz der Verbraucher für Karten- und digitale Zahlungen zeigt sich vor allem im Süden und Osten Deutschlands. Im Osten geben 47 Prozent und im Süden 46 Prozent der Verbraucher an, dass sie gern immer mit Karte zahlen würden. Mit jeweils 37 Prozent sind Konsumenten im Süden und im Osten auch besonders verärgert, wird keine Kartenzahlung angeboten.
Besonders groß ist das Bedürfnis nach modernen Zahlungsmitteln in städtischen Gebieten und bei jüngeren Altersgruppen. In den Städten würden 43 Prozent der Verbraucher am liebsten ausschließlich mit Karte bezahlen, auf dem Land sind es nur 33 Prozent. Bei der Generation 55-Plus gibt jeder Zweite (52 Prozent) Bargeld als erste Wahl beim Bezahlen in Geschäften zu wählen, bei der Gen Z (18-24 Jahre) sind es nur 37 Prozent.
Bei digitalen Bezahldiensten schätzen Unternehmen vor allem die Bequemlichkeit bei der Abwicklung. Auch die Kunden bevorzugen digitale Zahlungen vor allem wegen der Bequemlichkeit (79 Prozent), gefolgt von der Sicherheit der Transaktionen (40 Prozent) und der besseren Hygiene (36 Prozent).
"Digitale Bezahlmethoden sind nicht nur kostengünstiger für den Handel als Bargeld, Konsumenten stimmen auch mit den Füßen ab, wenn sie nicht frei in ihrer Wahl sind, wie sie bezahlen wollen."
Peter Robejsek, Geschäftsführer bei Mastercard Deutschland.