Um Autos mit alternativen Antrieben voranzubringen, soll ein Netz von Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland aufgebaut werden. Mit Investitionen von 400 Millionen Euro sollen bundesweit rund 400 Stationen bis 2023 entstehen. Dafür gründeten der Autobauer Daimler, die Tankstellenbetreiber Total, Shell und OMV sowie die Gasehersteller Linde und Air Liquide ein Gemeinschaftsunternehmen, wie am Dienstag mitgeteilt wurde. Derzeit gibt es 19 öffentliche Wasserstoff-Stationen und insgesamt 14 500 herkömmliche Tankstellen.
Das Gemeinschaftsunternehmen namens H2 Mobility Deutschland mit Sitz in Berlin plant zunächst den Aufbau von 100 Wasserstoff-Stationen in den nächsten Jahren. Eigentlich sollten es in diesem Jahr schon 50 sein, wie 2012 als Ziel ausgegeben worden war. Der Bund will die Forschung bis 2018 mit weiteren 161 Millionen Euro fördern. Von 2008 bis 2016 stellen Bundesregierung und Industrie 1,4 Milliarden Euro bereit.
Brennstoffzellen mit Wasserstoff gelten neben Elektrobatterien als vielversprechende neue Fahrzeugtechnologie. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sagte dem "Handelsblatt" (Dienstaga): "Elektromobilität muss emotional sein und Leidenschaft wecken." E-Autos mit Wasserstoff seien dafür besonders geeignet, da sie in wenigen Minuten aufzutanken seien und große Reichweiten hätten – nach Branchenangaben bis zu 400 Kilometer. Wasserstoff-Fahrzeuge gelten vorerst noch als zu teuer für einen Durchbruch auf dem Markt. (dpa/ms)