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Kriminalstatistik 2019: Zahl der Überfälle auf Tankstellen geht zurück

29.04.2020 09:04 Uhr
Kriminalstatistik 2019: Zahl der Überfälle auf Tankstellen geht zurück
Die Polizei meldet für das vergangene Jahr 587 registrierte Überfälle an Tankstellen.
© Foto: [M] Räuber: denisismagilov/Fotolia; Kamera: Abus

Auf ganz Deutschland gesehen ist die Anzahl der Überfälle auf den zweitniedrigsten Stand in den letzten dreißig Jahren gesunken.

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Eine erfreuliche Nachricht in der unerfreulichen Corona-Zeit: Die Zahl der Überfälle auf Tankstellen ging im letzten Jahr deutlich zurück. 587 registrierte Fälle (2018: 627) im gesamten Bundesgebiet bedeuten den zweitniedrigsten Stand in den letzten dreißig Jahren. Auf diese erfreuliche Entwicklung verwies jetzt der Zentralverband des Tankstellengewerbes (ZTG) nach Auswertung der Kriminalstatistik des Jahres 2019. ZTG-Geschäftsführer Jürgen Ziegner sieht als Hauptgrund für den Rückgang der Überfälle: „Es hat sich offensichtlich weiter herumgesprochen, dass an Tankstellen wegen des konsequenten Abschöpfens der Kassenbestände nicht viel zu holen ist. Die erbeuteten Beträge waren in der Regel sehr gering.“ In Corona-Zeiten gilt dies umso mehr – schließlich gelangt kaum noch Bargeld in die Tankstellen: Zum einen sind die Kraftstoffabsätze im Durchschnitt gegenüber der Vor-Corona-Zeit auf die Hälfte geschrumpft, zum anderen zahlen die Kunden aus Hygienegründen fast nur noch bargeldlos.

Befürchtungen, die Zahl der Überfälle könne in Zeiten der Corona-Maskenpflicht steigen, teilt der ZTG nicht. „Auch bisher haben sich viele Täter maskiert und wurden trotzdem mithilfe der modernen HD-Videoaufzeichnung der Stationen gefasst.“

Bei den Überfallzahlen des Jahres 2019 ist auffällig, dass lediglich in Bayern und Hessen ein deutlicherer Anstieg zu verzeichnen war. Ziegner: „Zumindest in Bayern stieg allerdings auch die Zahl der aufgeklärten Fälle, was dafür sprechen könnte, dass ein erheblicher Anteil der Überfälle von Mehrfachtätern begangen wurde.“ Mehrfachtäter spielen eine große Rolle bei den Aufklärungsquoten, die sich von Jahr zu Jahr stärker ändern als die Zahlen der Überfälle. Dies hängt laut ZTG nicht mit der Qualität der polizeilichen Arbeit zusammen, sondern mit der statistischen Systematik: Aufgeklärt bedeutet danach, dass nach polizeilicher Einschätzung innerhalb des Berichtszeitraums ein Tatverdächtiger mit hinreichendem Tatverdacht ermittelt wurde. Fälle, die erst in den folgenden Jahren aufgeklärt werden, gehen in keine Aufklärungsquote mehr ein. Diese statistischen Besonderheiten waren 2019 zumindest in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen bedeutungslos: In diesen Bundesländern wurden alle Tankstellenüberfälle im Berichtsjahr aufgeklärt. (red)

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