Am Samstagabend um 19:45 Uhr betrat der Mann den Tankstellenshop in Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz), um Bier zu kaufen. Eine Corona-Maske hatte der Mann dabei nicht auf. Der Aral-Mitarbeiter habe ihn daher auf die Maskenpflicht hingewiesen und ihm das Bier nicht verkauft. Der 49-Jährige verließ daraufhin die Tankstelle, kehrte gegen 21:25 Uhr jedoch zurück - diesmal mit Maske. Mit einem Sechserpack Bier in der Hand habe er sich vor die Kasse gestellt. Dann soll er den Mund-Nasen-Schutz abgesetzt haben. Als der 20-jährige Student ihn erneut auf die Maskenpflicht hinwies, habe der Mann eine Pistole gezogen und ihm in den Kopf geschossen. So beschreiben Polizei und Oberstaatsanwaltschaft die schreckliche Tat, welche von Überwachungskameras aufgezeichnet wurde, bei einer Pressekonferenz.
„Er schoss dem Kassierer gezielt von vorne in den Kopf“, sagte Oberstaatsanwalt Kai Fuhrmann. Dem mutmaßlichen Täter schien der Aral-Mitarbeiter „verantwortlich für die Gesamtsituation, da er die Regeln durchgesetzt habe“. Der Deutsche aus Idar-Oberstein stellte sich am Sonntagmorgen der Polizei und gestand die Tat. Er sitzt nun wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Hinweise darauf, dass sich Täter und Opfer kannten, gibt es keine. Als Motiv gab der Verdächtige an, dass ihn die Situation der Coronapandemie stark belaste, so Fuhrmann. Er habe sich in die Ecke gedrängt gefühlt und „keinen anderen Ausweg gesehen“, als „jetzt ein Zeichen zu setzen". Woher der Mann die Waffe hat sei noch völlig unklar, einen Waffenschein besitzt er nicht.