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Geniale Idee der Gebrüder Derksen: Das Tabak-Depot

28.04.2025 14:33 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Horst Derksen vor dem neu eröffneten Tabak-Depot.
© Foto: Gebrüder Derksen

Um den Tabak-Touristen aus den Niederlanden Herr zu werden, haben die Gebrüder Derksen neben ihrer Tankstelle eine extra Einkaufsmöglichkeit für Tabakwaren geschaffen.

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Eine Packung Zigaretten kostete in den Niederlanden seit der jüngsten Preiserhöhung etwa doppelt so viel wie in Deutschland. "Wie bekommen wir das bloß hin?", war der erste Gedanke von Horst Derksen, als er von der Preiserhöhung erfuhr. "Das" ist der Tabak-Tourismus aus den Niederlanden. Die Gebrüder Derksen betreiben zwei Tankstellen, diejenige in Elten liegt nur wenige Kilometer von der niederländischen Grenze entfernt. Und seit März gibt es dort – extra für niederländische Tabakkäufer – das Tabak-Depot.

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Das Tabak-Depot hat eine eigene Zufahrt und 16 Parkplätze.
© Foto: Gebrüder Derksen

100 Quadratmeter, 400 Artikel

Das Tabak-Depot ist ein Verkaufscontainer auf dem Nachbargrundstück der Tankstelle, das auch den Gebrüdern Derksen gehört. Es bietet auf 100 Quadratmetern über 400 verschiedene Artikel. "Die Produktgruppen Drehtabak – Stopftabak und Zigarette sind flächenmäßig ungefähr gleich aufgestellt", erläutert Tankstellenunternehmer Horst Derksen. Der Kunde kann die Stange Zigaretten, Drehtabak sowie Dosen und Tüten Stopftabak selbst aus dem Regal nehmen. "Einkaufskörbe stehen dafür zur Verfügung, da es doch hin und wieder schon etwas mehr wird. Wir haben uns gegen die Artikelgruppe Shisha entschieden, da hier in der vergangenen Zeit eine unsichere Gesetzeslage zum Verkauf geherrscht hat. Im Vape-Bereich legen wir unseren Fokus auf Mehrweg-Produkte. Zum einen aus Umweltgründen zum anderen möchten wir Einmalkunden zu Wiederkäufern werden lassen. Diesen Bereich planen wir an der Tankstelle auch mittelfristig in Automaten anzubieten."

Die stärkste Produktgruppe ist die der Zigaretten, sie machen 50 Prozent des Abverkaufs aus. Der Drehtabak liegt allerdings auch schon deutlich über 30 Prozent.

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Horst Derksens Tabak-Depot wird sehr gut angenommen.
© Foto: Gebrüder Derksen

"Sehr begeistert"

Die Kunden im Tabak-Depot sind fast ausschließlich Niederländer. "Für die haben wir das Depot gebaut", stellt Derksen klar. "Und diese sind sehr begeistert vom Angebot und von der Möglichkeit in Ruhe auszusuchen, zu vergleichen (über freies W-Lan) oder aber auch Ihre Verwandten und Bekannten während des Einkaufs anzurufen und zu fragen, ob sie was mitbringen sollen."

Tabak-Touristen aus den Niederlanden sind nichts Neues bei den Derksens. In der Vergangenheit musste bereits die Sitz-Lounge in der Tankstelle zugunsten eines Tabakregals weichen. Als Lager für die Tabakwaren diente ein Seecontainer, "da wir ansonsten schon samstags nichts mehr hätten verkaufen können. Die Lager an Tankstellen sind für solche Umstände einfach nicht gebaut", so Derksen. "Zwei zusätzliche Vollzeit-Schichten haben sich nur um das Nachfüllen im Shop bemüht und die Nachtschichten wurden doppelt besetzt. Trotzdem war es für die Mitarbeiter eine wahnsinnig hohe Belastung." Da kam den Gebrüdern Derksen zum ersten Mal der Gedanke, den Tabakverkauf zu verlagern. Zu Inspiration dienten ähnliche Einkaufsmöglichkeiten an der französischen Grenze.

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Auf 100 Quadratmetern finden Kunden über 400 verschiedene Tabakartikel.
© Foto: Gebrüder Derksen

Verkehrssituation entschärft

Sie hatten dann die Stadtverwaltung gefragt, ob sie sich eine Erweiterung der Tankstelle um einen Tabakverkaufscontainer auf dem Nachbargelände vorstellen könne. Ein Argument war, dass mit der Trennung von Tank- und Tabaktourismus die Verkehrssituation entschärft werden könne. "Denn das Tanken macht sonst keinen Spaß mehr, wenn Sie über 20 Minuten warten müssen, um an eine Säule zu kommen. Da fast jeder zweite Kunde nur Tabak kaufen wollte, staute sich der Verkehr bis auf die Hauptstraße", erzählt Derksen. Die Stadtverwaltung stimmte schließlich zu und dann konnte das Projekt Tabak-Depot recht schnell realisiert werden: Über Kontakte fanden die Derksens den passenden Containerbauer aus Bayern, außerdem einen guten Architekten und Tiefbauer. Rund sechs Monate später, am 17. März, eröffnete das Tabak-Depot.  

Im Depot arbeiten neun Angestellte, zwei Vollzeit- und sieben Teilzeitkräfte, die momentan die täglichen Öffnungszeiten von 10 bis 20 Uhr abdecken. Das entspricht der Hauptverkaufszeit des Tabaks an der Tankstelle. Das heißt, besonders am Wochenende werden der Tankstelle und der Waschanlage mehr Platz gegeben. Falls nötig, werden die Öffnungszeiten angepasst, versichert Derksen.

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Hier finden (auch niederländische) Raucher alles, was ihr Herz begehrt.
© Foto: Gebrüder Derksen

Alternativen für länderspezifische Produkte

Die Mitarbeiter im Depot werden zusammen mit der Industrie und engagierten Stationsleitern in punkto Tabakwarenverkauf intensiv geschult. Das Tabak-Depot geht auch sehr viel auf Kundenwünsche ein und versucht, allen gerecht zu werden. Es gibt zum Beispiel in den Niederlanden Produkte, die es in Deutschland nicht gibt, weil die Tabak-Industrie ihre jeweilige Strategie verfolgt. "Hier gilt es gute Alternativen aufzuzeigen und auch den Mitarbeitern hier die Anleitung zu geben, welche Produkte denen am nächsten kommen", so Derksen.

In der Tankstelle selbst gibt es natürlich auch noch Tabakprodukte, sonst müssten sich Tankkunden, die auch Tabak kaufen wollen, zweimal anstellen. Das Sortiment in der Tankstelle ist nicht kleiner geworden – aber der benötigte Lagerplatz. Auch die Auffüll-Geschwindigkeit hat sich verringert, sodass die Arbeit für das Tankstellenpersonal etwas entzerrt wurde.

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Das neue Tabak-Depot in Elten.
© Foto: Gebrüder Derksen

So wird die online Bestellung funktionieren

Bald geht das Tabak-Depot auch online. Geplant ist der Livegang für den 13. Mai. Kurz zusammengefasst: Der Kunde kann online bestellen, die Mitarbeiter im Depot stellen die Bestellung zusammen und der Kunde holt sie dann ab. Details erklärt Derksen: "Der Kunde registriert sich – auch mit Handynummer – mit Zwei-Faktor-Autorisierung und kann dann bequem einkaufen. Den Mindestbestellwert haben wir anfangs auf 200 Euro festgelegt. Wenn die Bestellung plausibel ist, wird sie kommissioniert und mit einem Korb in einem separaten Regal gelagert. Der Kunde bekommt dann eine Nachricht, dass die Ware die nächsten drei Tage mit seiner Abholnummer abholbereit ist. Bezahlt wird erst vor Ort. Das hat zum einem mit Jugendschutz- und Fernabsatzgesetz und natürlich auch Kreditkarten- beziehungsweise Online-Zahlungsgebühren zu tun. Somit stellen wir sicher, dass alles Rechtliche eingehalten wird. Wir garantieren keine Lieferfähigkeit in x Tagen, sondern werden die Bestellung abarbeiten, wie sie kommen, beziehungsweise wie wir sie bewältigen können. Es ist jedoch klar, dass Kunden, die von Amsterdam, Rotterdam und Utrecht einen weiten Weg auf sich nehmen, wissen möchten, dass die gewünschte Ware auch vor Ort ist."

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