Das mittelständische Tankstellenunternehmen MTV Förster betreibt unter dem Logo BFT rund 20 freie Tankstellen mit Waschportalen im mitteldeutschen Raum, die derzeit nach und nach modernisiert werden. Neben der Einführung eines neuen Shop-Konzepts steht vor allem die Erneuerung der Waschtechnik auf dem Programm.
Als eine der ersten wurde die Station in der Rumpenheimer Straße in Offenbach runderneuert und ging im Februar mit einer für Tankstellen ungewöhnlichen Waschanlage an den (Neu-)Start. Dank relativ großzügiger Platzverhältnisse und durch den Abriss eines alten Werkstattgebäudes konnte Förster gemeinsam mit Waschtechnik-Partner Christ eine Varius 1+1 Doppelportalanlage in einer 14-MeterHalle installieren. Wobei der Begriff „Halle“ nicht ganz zutrifft, „Showroom“ wäre angebrachter.
Zur Straßenseite hin ist der in modernem Silber und Weiß gehaltene Bau komplett verglast und gibt vorbeifahrenden Autofahrern den Blick frei auf den Waschvorgang. Aber auch die Kunden können so dem Wirken der zwei Portale zuschauen, abends noch illuminiert durch die LEDRadführungsschienen und Effektbeleuchtung in den Portalrahmen, die je nach Programmschritt in unterschiedlichen Farben leuchten und so für Aufmerksamkeit sorgen.
Volle Hütte
Laut Christ-Fachberater Klaus-Jürgen Arnstein hat Förster bei der neuen Anlage auf hochwertige Ausstattung Wert gelegt. „In den Radführungsrohren blinken integrierte LEDs, Fahrschienen sind wie die Kabeltrassen für die Versorgungsleitungen in Edelstahl ausgeführt. Alles ist so montiert, dass zum einen der Bodenbelag durchgängig ist, zum anderen keine Trägerschienen erkennbar sind, was sehr sauber aussieht.“ Außerdem habe man statt der herkömmlichen Ampel die große Visus-Digitalanzeige gewählt, die sowohl maximale Durchfahrtshöhe als auch Anweisungen für den Fahrer digital anzeigt.
Auf dem Trocknerportal ist die VitesseSeitenhochdruckeinrichtung installiert, die ebenso wie die rotierenden Unterbodendüsen mit 85 bar Druck arbeitet. „Die Gelenkwalzen mit Textilbesatz laufen mit dem Christ-Direktantrieb, das macht die Anlage leiser und spart bis zu 30 Prozent Strom“, führt Arnstein auf. Weitere Highlights sind die abschließende Klarspülung mit Osmose-Wasser sowie die Durchfahrtshöhe von 2,80 Meter. Diese und die Länge der Halle ermöglichen es, bis zu 7,50 Meter lange Fahrzeuge zu waschen.
Christian Zocher ist Prokurist bei MTV Förster und für das Waschgeschäft verantwortlich. „Wir haben uns bewusst für diese Dimensionen entschieden, um auch diese Fahrzeuggrößen abbilden zu können. Es sind immer mehr Transporter unterwegs, oft haben sie aber Probleme, eine passende Waschanlage zu finden“, begründet Zocher die Entscheidung.
Zwei sind schneller
Bei dieser Größe und daraus resultierenden Verfahrwegen wäre eine einfache Portalanlage zu lange unterwegs. Deshalb entschied man sich für die 1+1-Variante der Christ Varius. Hier teilen sich zwei Portale die Arbeit. Im Gegensatz zu einer Taktanlage sind sie aber nicht nacheinandergeschaltet, sondern übernehmen abwechselnd die Arbeit. Im Trocknerportal sind sowohl das viermal Vier-Kilowatt-Trocknergebläse untergebracht als auch die Aktiv-Schaum-Einrichtung sowie der VitesseHochdruck für die Vorwäsche enthalten.
Danach wird das Waschportal aktiv, übernimmt je nach Programm neben der Wäsche auch den Wachsauftrag, die Politur und das Klarspülen, bevor das Trocknerportal seiner eigentlichen Aufgabe nachkommt und das Restwasser vom Fahrzeug bläst. „Die 1+1 bringt im Durchschnitt aller Waschprogramme rund 20 Prozent Zeitersparnis“, sagt Christ-Berater Arnstein. Prokurist Zocher begründet die Entscheidung mit Weitblick: „Wir wollten eine Anlage, die länger Bestand hat, mit der wir aber gleichzeitig hochwertige Wäschen für einen möglichst großen Kundenkreis anbieten können, in hoher Qualität, sodass eine nachfolgende Anlage im Zuge der Reinvestition das Konzept weiter tragen kann.“
Aktionsfreudiger Pächter
Michael Rupprich ist seit Sommer dieses Jahres Pächter und von der Anlage begeistert: „Insbesondere die fleckenfreie Trocknung dank Osmosewasser überzeugt die Kunden. Erklärungsbedarf besteht kaum.“ Selbst eine deutliche Preiserhöhung zur Neueröffnung schreckte die Kunden laut Zocher nicht ab: „Wir haben das zur Einführung mit einer 25-Prozent-Rabattaktion abgefedert. Im April, nach Wegfall der Aktion, rechneten wir mit einem Abriss des Kundenstroms, konnten aber keinen Unterschied feststellen.“
Pächter Rupprich fährt immer wieder Aktionen, wie aktuell die Beigabe einer Flasche Scheibenfrostschutz zur teuersten Wäsche (18,90 Euro), die gleichzeitig vom Kassenpersonal unter dem Aspekt Lackschutz durch die Protect-Shine-Chemie von Christ vermarktet wird. Dank Prämiensystem ist das Personal engagiert, aber unaufdringlich. „Erstaunlicherweise springen viele Kunden auf die Frage ‚Noch eine schnelle Wäsche dazu?‘ an, und dank der 1+1 können wir das Versprechen auch halten“, meint Rupprich.
Die Transporterkunden akzeptieren darüber hinaus einen Zuschlag von acht Euro ab einer Fahrzeughöhe über zwei Metern und einer Länge über fünf Metern. Damit keiner schummeln kann, besitzt die Waschhalle eine Transportererkennung über Sensoren.
Auch am Vorwaschplatz wurden die Transporter bedacht, ein großzügiger Deckenkreisel ermöglicht die Vorreinigung mit Insekten- und Felgenreiniger oder der Hochdrucklanze auch für Sprinter & Co. Pächter Rupprich ist gedanklich schon im nächsten Jahr: „Ich denke bereits über die nächste Sommer- oder Muttertagsaktion nach, Herr Arnstein unterstützt uns dabei mit Tipps aus seinen Außendiensterfahrungen.“ Letztendlich überzeugt das flotte Doppel aber durch Waschqualität und -geschwindigkeit.
(Autor: Dieter Väthröder; der Artikel erschien in Sprit+ 12.2017.)